Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat angesichts des immer größer werdenden Fachkräftemangels im Gastgewerbe vor einem Kollaps gewarnt.
„Wenn die Branche nicht rasch gegensteuert, könnte der von vielen Menschen lang ersehnte Urlaub oder Restaurantbesuch am Personalmangel scheitern“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns NGG-Geschäftsführer Jörg Dahms am Sonntag. Das Gastgewerbe verliere seit Beginn der Corona-Pandemie immer mehr Beschäftigte. „Dringend gebrauchte qualifizierte Kräfte sind in andere Branchen abgewandert.“
Grund sei, dass Beschäftigte angesichts niedriger Löhne im Hotel- und Gaststättengewerbe selbst mit 80 Prozent des Kurzarbeitergeldes nicht über die Runden kämen und sich beruflich umorientierten. So bekomme eine gelernte Köchin im Nordosten nur 10,49 Euro pro Stunde, ungelernte Kräfte lägen bei 9,79 Euro pro Stunde. „Schon vor Corona waren die Arbeitsbedingungen im Gastgewerbe alles andere als rosig“, sagte Dahms.
Viele Betriebe hätten es versäumt, die Arbeit attraktiver zu machen. „Das rächt sich jetzt.“