Zum Ende des Schuljahrs in Mecklenburg-Vorpommern hat die Lehrer- und Erziehergewerkschaft GEW Kritik an der Bildungspolitik der rot-roten Landesregierung geübt.
Unterrichtsstunden seien ausgefallen, Förderstunden hätten nicht gegeben werden können, die Lernergebnisse ließen zu wünschen übrig, erklärten die beiden Landesvorsitzenden der GEW in MV, Nico Leschinski und Annett Lindner, am Donnerstag. „Wir haben das Gefühl, dass es an allen Ecken und Enden in der Bildung brennt.“
Verfolge man jedoch die Meldungen aus dem zuständigen Ministerium von Simone Oldenburg (Linke), so sei „immer alles gut oder schon fast gelöst“. Das empfänden viele Lehrerinnen und Lehrer als Hohn.
Die GEW lobte aber auch Fortschritte im Bildungsbereich, etwa Regelungen für eine bessere Qualifizierung von Seiteneinsteigern in den Lehrerberuf. Gut sei auch, dass ältere Lehrer künftig früher als bisher weniger unterrichten müssten, hieß es.
Für die Situation in den Kitas fand die GEW kritische Worte. Die zurückliegenden Monate seien geprägt gewesen von Fachkräftemangel mit teils verkürzten Öffnungszeiten, hieß es. Das Problem sei zum großen Teil hausgemacht, da viele Kollegen ungewollt in Teilzeit arbeiteten.
An diesem Freitag gibt es in den Schulen in MV die Zeugnisse. Für 160 200 Schüler an den allgemein bildenden Schulen und 35 200 an den beruflichen Schulen starten danach die Sommerferien, wie das Schweriner Bildungsministerium mitteilte. Erster Schultag nach den Ferien ist an den allgemein bildenden Schulen Montag, der 28. August, an den beruflichen Schulen eine Woche später.
Rund 4700 Schüler haben den Angaben zufolge in diesem Schuljahr in MV das Abitur bestanden – bei einem Notendurchschnitt von 2,3. Dabei wurde das Mathematik-Abitur allerdings um einen Notenpunkt aufgewertet, weil die Ergebnisse zu schlecht ausgefallen waren. Die Mittlere Reife haben knapp 5000 Jugendliche abgelegt, wie es weiter hieß.
Der Durchschnitt dort betrug 2,5. Beide vorläufigen Landesdurchschnitte bewegen sich laut Ministerium trotz schwieriger Jahre durch die Corona-Pandemie im Rahmen der Jahre zuvor.