In Mecklenburg-Vorpommern hat wegen der Hitze die Getreideernte früher als üblich begonnen.
Wie der Präsident des Landesbauernverbandes MV Detlef Kurreck am Donnerstag sagte, haben Landwirte vor allem im Süden und in der Mitte des Bundeslandes mit dem Dreschen der Wintergerste angefangen. Bereis abgedroschen sind etwa Felder südlich von Teterow (Landkreis Rostock), im Landkreis Ludwigslust-Parchim sowie in der Uecker-Randow-Region in Vorpommern. In der Regel beginnt die Getreideernte in Mecklenburg-Vorpommern erst zwischen dem 5. und 10. Juli.
„Die Gerste ist wegen der Temperaturen von mehr als 30 Grad notreif“, sagte Kurreck. Bei Temperaturen von mehr als 30 Grad wie in den vergangenen Tagen trocknen den Angaben nach die wasserführenden Teile der reifen Gerste aus, so dass die Gefahr besteht, dass die Ähren bei Gewitter oder Starkregen abbrechen und die Körner verlorengingen. Damit sei die Pflanze „notreif“.
Hintergrund für den frühen Beginn – ähnlich wie im Dürrejahr 2019 – sei auch der in vielen Teilen des Landes seit März fehlende Regen. „Die Niederschläge im Mai haben das Defizit nicht mehr ausgleichen können.“ An Standorten, wo es heiß und zu trocken war, müsse man auch für Weizen und Roggen mit „Notreife“ rechnen.
Die Wintergerste wird in der Regel auf rund 130.000 Hektar im Nordosten angebaut. Mit rund 300.000 Hektar folgt bei der Ernte der Winterweizen, dann folgen Raps und Roggen. Mit 180.000 Hektar gilt Raps als besonders wichtig für die Landwirte. 2021 wurde in MV knapp ein Fünftel des deutschen Rapsertrages geerntet.