Die Rostocker Stadtverwaltung hat ihren Angestellten einen Leitfaden für eine sogenannte gendersensible Sprache an die Hand gegeben. Die Vorschläge enthalten viele Formulierungsvorschläge und Dutzende Substantive mit Sternchen und Partizipkonstruktionen, die statt der Nutzung des Wortes Kapitän/Kapitänin etwa „Kapitän*in/Kapitän*innen“ oder „Schiffsführende/ Schiffsführender“ empfehlen.
Der Leitfaden sei eine Empfehlung, der auf freiwilliger Basis gefolgt werden könne. Damit könnten mögliche Widersprüche zwischen der gesetzlichen Forderung zur Verwendung geschlechtersensibler Sprache und den Empfehlungen des Rates für Rechtschreibung aufgelöst werden, hieß es am Montag aus der Stadtverwaltung.
Der Rat für deutsche Rechtschreibung hatte die Verwendung von Sonderzeichen im Wortinneren zuletzt mit Beschluss vom 15. Dezember 2023 nicht empfohlen. Das Gremium hatte darauf hingewiesen, dass es sich um Eingriffe in Wortbildung, Grammatik und Orthografie handele, die die Verständlichkeit von Texten beeinträchtigen könnten.
Statt Frau und Mann sollen im Wortschatz der Rostocker Verwaltung nur Begriffe wie „Person“ oder „Mensch“ beziehungsweise „Frau*“ und „Mann*“ einziehen. „Sprache ist Sinnbild einer Gesellschaft“, schreiben die Gleichstellungsbeauftragte Cathleen Mendle-Annuschkewitz und Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger in ihrem Vorwort an die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Sprache sei veränderbar. „Die Vorschläge, die Ihnen hier unterbreitet werden, sind nicht abschließend.“