Sonntag, 24.November 2024 | 17:35

Geflügelpest: Fast 70 000 Legehennen werden getötet

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Bis zuletzt hatte Betriebsleiter Schönemeyer gehofft, dass Tausende Legehennen in Gnoien am Leben bleiben dürfen. Hintergrund ist ein Vogelgrippe-Ausbruch in anderen Ställen des Betriebes. Doch dann kam die Verfügung des Landkreises Rostock.

Nach dem Vogelgrippe-Ausbruch in Eschenhörn bei Gnoien (Landkreis Rostock) müssen fast 70 000 Bio-Legehennen in zwei Betrieben getötet werden. Am Mittwochnachmittag sei eine entsprechende Verfügung des Landkreises eingegangen, sagte der Betriebsleiter des Gutes Eschenhörn, Steffen Schönemeyer. Die Vorbereitung zur Tötung der Tiere durch eine Spezialfirma hätten begonnen. Bis zuletzt hatte der Betriebschef gehofft, dass 39 000 junge Hennen von der Anordnung verschont bleiben. Die Tiere seien auch drei Tage nach dem Ausbruch der Geflügelpest in 250 Meter entfernten Ställen gesund und ohne Symptome. Sie hätten noch fast ein Jahr lang Eier legen sollen.

Zwischen beiden Standorten gibt es Schönemeyer zufolge mit Bäumen und Büschen natürliche Barrieren. Diese Ställe würden auch komplett separat mit anderem Personal betrieben. Dort gebe es bisher keine Anzeichen eines Virus, die Hennen hätten auch in ihrer Legeleistung nicht nachgelassen. Bei den 14 000 Tieren des Nachbarbetriebes gebe es keine Auffälligkeiten.

Auffällig krank seien die Hennen in einem Gebäude mit vier Ställen, wo schon viele Tiere verendeten. Schönemeyer sagte, eine Aufstallungsverordnung vor einer Woche hätte seinem Betrieb viel gebracht. Bio-Legehennen seien den ganzen Tag im Freien. In der Umgebung hielten sich Schwäne und Kraniche auf, durch die vermutlich Kot in den Auslauf der Hennen gelangte. Der Betrieb hätte Bio-Hennen nicht von sich aus einsperren dürfen.

Den Schaden durch die Geflügelpest schätzt Schönemeyer auf 700 000 bis 800 000 Euro. Hinzu komme ein Millionenschaden durch nicht verkaufte und nicht gelegte Eier. Wie es für den Betrieb mit 24 Beschäftigten weitergehe, wisse er noch nicht. Bio-Legehennen seien nicht ohne weiteres verfügbar, sie müssten 20 Wochen vorher bestellt werden. Das bedeute fast ein halbes Jahr ohne Einkommen. Die Entschädigung der Tierseuchenkasse decke etwa nur die Hälfte der Kosten ab.

Die Gut Eschenhörn GmbH gehört zur Erzeugergemeinschaft Fürstenhof, die mit 23 Mitgliedsbetrieben zu den größten Bio-Eierlieferanten in Norddeutschland gezählt wird. Sie hat ihre Mitgliedsbetriebe im Landkreis Rostock aufgerufen, die Hühner vorsorglich nicht mehr ins Freie zu lassen. Es ist der bisher größte Vogelgrippefall im Nordosten.

Auf der Insel Rügen ist die Tötung von 16 100 Puten nach dem Vogelgrippe-Ausbruch in einer Mastanlage inzwischen abgeschlossen, teilte ein Sprecher des Kreises Vorpommern-Rügen mit.

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