Anlässlich des Volkstrauertages am kommenden Sonntag, findet ab 11.30 Uhr auf dem Wismarer Soldatenfriedhof an der Rostocker Straße, am Mahnmal für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft, eine Gedenkfeier statt.
Der Bürgermeister der Hansestadt Wismar, Thomas Beyer, die Präsidentin der Bürgerschaft, Sylvia Bartsch, Fraktionen der Bürgerschaft, der Landrat des Landkreises Nordwestmecklenburg, Tino Schomann, sowie Vertreter der Bundeswehr und des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. werden Kränze niederlegen. Ein Vertreter der Bundeswehr wird die Totenehrung sprechen.
Die Gedenkansprache wird Herr Dr. Wolfgang Donner, langjähriger Direktor der Akademie Schwerin e.V., halten. Er forscht seit vielen Jahren über Schicksale deutscher Soldaten im Zweiten Weltkrieg. In seiner Rede wird er ein Einzelschicksal mit lokalem Bezug beleuchten: Herman Mix, Jahrgang 1921, geboren in Wismar, wurde mit 18 Jahren zum Wehrdienst einberufen. Vom ersten Tag an schrieb er Aufzeichnungen über die Grauen des Krieges. Am 1. Mai 1945 hat er als Wehrmachtsoffizier im Tiroler Dorf Oberperfuss in der Nähe von Innsbruck eine mutige Entscheidung getroffen und konnte damit das Leben seiner Soldaten und ein österreichisches Dorf vor der Vernichtung retten.
„Unsere Erinnerungskultur bezieht sich nicht nur auf Jahrestage. Die Opfer aller Kriege bis in die unmittelbare Gegenwart, vor allem aber das unsägliche Leid der Zivilbevölkerung, müssen uns im Gedächtnis bleiben, um der Entstehung neuer Kriege Einhalt zu gebieten. Dabei hilft die Kenntnis von Einzelschicksalen, weil die Geschichte dadurch personalisiert und nachvollziehbar gemacht werden kann“, so Dr. Wolfgang Donner.
Die Feier wird musikalisch vom Posaunenchor Wismar begleitet. Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind herzlich dazu eingeladen.
