Es gibt einen simplen Grund, warum der FC Hansa Rostock drei Spieltage vor dem Saisonende auf einem Abstiegsplatz der 2. Fußball-Bundesliga steht: Keine andere Mannschaft in dieser Liga schießt weniger Tore als der Tabellenvorletzte. Mit nur 27 Treffern in 31 Spielen haben die Rostocker den schwächsten Wert aller 18 Teams vorzuweisen.
Vor dem wichtigen Heimspiel gegen den Karlsruher SC (Samstag, 13.00 Uhr/Sky) geht Trainer Mersad Selimbegovic deshalb in die Offensive: „Wenn wir sehen, dass wir den Sieg brauchen und dass wir Tore brauchen, dann wäre es nicht das beste Mittel“, nur mit einem Stürmer zu spielen. „Besser mit zwei oder drei“, sagte der 42-Jährige.
Das Problem dabei ist: Der FC Hansa hat zwar fünf Angreifer in seinem Kader. Doch treffsicher war von ihnen in dieser Saison noch keiner. Junior Brumado, Juan Jose Perea und Kai Pröger erzielten jeweils nur vier Tore. Der isländische Winterneuzugang Sveinn Aron Gudjohnsen enttäuschte bislang mit nur einem Treffer in zehn Spielen.
An diesen Defiziten kann Selimbegovic allein im Training arbeiten. „Die Devise ist: Die Jungs stärken“, sagte er. „Wir wollen es mit Arbeit erzwingen und nicht nur mit Hoffnung ins Spiel gehen. Es wäre auch nicht schlecht, wenn wir bei einem Spiel wie am letzten Freitag oder an diesem Samstag mal mit 1:0 in Führung gehen. Immer wenn wir in Führung gehen, ist es einfacher für uns.“
Nach Tabellenführer FC St. Pauli treffen die Rostocker nun allerdings auf die zweitbeste Mannschaft der Zweitliga-Rückrunde: „Karlsruher ist brutal stark, die sind richtig, richtig gut“, sagte Selimbegovic. „Weil es so viele Große in dieser Liga gibt, ist Karlsruhe ein bisschen unter dem Radar.“ Es sei aber bemerkenswert, „was Christian Eichner seit Jahren dort macht, wie er eine Mannschaft aufgebaut hat, welche Konstanz und auch welche spielerischen Elemente sie haben“.