Frieda und Mattheo (in verschiedenen Schreibweisen) waren im vergangenen Jahr die beliebtesten Babynamen in Mecklenburg-Vorpommern. Damit tanzten die Eltern im Nordosten bei der Namenswahl für ihre Töchter im Vergleich zu den anderen Bundesländern gehörig aus der Reihe. Denn nach Erhebungen der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) in Wiesbaden gelangte Frieda in keinem anderen Bundesland auf einen vorderen Platz. Sophia und Emilia hingegen, laut der am Dienstag veröffentlichten Rangliste bundesweit die beiden am häufigsten genutzten Namen für Mädchen, schafften es in Mecklenburg-Vorpommern nicht einmal in die Top 10. Dafür kamen Mathilda, Emma, Mia und Ida auf Plätze hinter Frieda.
Bei den Jungennamen hingegen hob sich Mecklenburg-Vorpommern kaum vom Bundestrend ab: Noah und Mattheo, deutschlandweit auf Platz eins und zwei, waren auch im Küstenland die beliebtesten Namen, nur in umgekehrter Reihenfolge. Hoch in der Gunst standen weiterhin unter anderem auch Oskar, Karl, Theo und Finn – alles Namen, die man auf der bundesweiten Rangliste vergeblich unter den ersten zehn sucht. Leon und Paul hingegen, in Deutschland auf den Plätzen drei und vier, fehlen in der MV-Liste.
Für die Auswertung 2023 haben den Angaben zufolge rund 750 Standesämter bundesweit nahezu 900.000 Einzelnamen an die Gesellschaft für deutsche Sprache übermittelt. Damit seien mehr als 90 Prozent aller im vergangenen Jahr vergebenen Vornamen erfasst worden, hieß es.
Auf die regional zum Teil sehr unterschiedlichen Trends hatte Ende 2023 schon der Namen-Experten Knud Bielefeld hingewiesen. Während Eltern im Osten oft Namen bevorzugten, die lange aus der Mode waren – wie Frieda, Charlotte, Kurt und Gerda -, ließen sich Eltern im Norden durch die skandinavischen Nachbarländer inspirieren. „Und in Mecklenburg-Vorpommern kommen diese beiden Trends zusammen, weil es eben Norden und Osten ist“, erklärte Bielefeld.
Seine Vorhersage, dass der Norden auch Trendsetter sein könne und der inzwischen recht populäre Jungenname Fiete bald überall in den Top-10 sein könne, erfüllte sich allerdings nicht. Nur in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein schaffte er das. Für seine Auswertung hat Bielefeld auf 280.000 Geburtsmeldungen von Standesämtern und Geburtskliniken aus bundesweit 412 Städten zurückgegriffen. Das entspricht etwa 40 Prozent der in Deutschland geborenen Babys.