Der Landkreis Nordwestmecklenburg hat in den letzten Tagen – wie bereits traditionell in der Vorweihnachtszeit – Zuwendungen in Höhe von je 10.000 Euro an die Tierheime in Roggendorf und Dorf-Mecklenburg sowie an den Gnadenhof „Lotti-Hof“ übergeben. Diese finanzielle Zuwendung soll dazu beitragen, die Arbeit der Tierheime zu unterstützen und den Tieren in Not eine sichere Unterkunft zu bieten.
Die Arbeit der Mitarbeitenden in den Tierheimen spielt eine entscheidende Rolle in der Region: herrenlose und schlecht gehaltene Tiere werden hier abgegeben, aufgepäppelt und finden im besten Fall ein neues Zuhause. Zudem sind die Tierheime ein verlässlicher Partner für den Landkreis, wenn es um die Unterbringung von Tieren nach Fortnahmen wegen tierschutzrechtlicher Verstöße geht.
Seit 2019 unterstützt der Landkreis auf einstimmigen Beschluss des Kreistages die drei Tierheime jährlich mit einer Zuwendung von jeweils 10.000€. In den letzten Tagen besuchten Landrat Tino Schomann, Kreistagspräsident Thomas Grote und die Stellvertreterin des Landrates, Katrin Patynowski, je ein Tierheim. Sie übergaben die Förderungen und tauschten sich zugleich über die aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen aus.
„Die Arbeit der Tierheime ist sehr wichtig für den Landkreis, deshalb ist die Unterstützung auch mehr als angebracht“ so Landrat Tino Schomann, der einen Scheck im Tierheim in Dorf Mecklenburg übergab. Während das Geld in Dorf Mecklenburg hauptsächlich für Hunde, die therapiert werden müssen, bevor sie an neue Halterinnen und Halter vermittelt werden können, genutzt wird, stehen im Tierheim in Roggendorf vor allem Katzen im Fokus der Mitarbeitenden.
Meike Jessen, Vorsitzende im Vorstand des Tierheims und Tierschutzvereins Roggendorf erläuterte die aktuellen Herausforderungen: „Das Geld wird, wie im letzten Jahr, dringend für die Kastration von Katzen gebraucht. Wir bringen hier im Tierheim derzeit insgesamt 120 Katzen unter. Die Population an freilebenden Katzen erfordert regelmäßige Kastrationsaktionen, um einen Zuwachs zu verhindern. Das ist auch ein politisches und gesellschaftliches Thema, das eine bundesweite Auseinandersetzung bräuchte.“ Das Geld wird darüber hinaus auch dringend für Sanierungen, Tierarztbesuche und Futtermittel benötigt.
„Wir verstehen die Problematik aus Sicht der Mitarbeitenden in den Tierheimen absolut. Hier setzen wir uns als Landkreis ausdrücklich dafür ein, dass die Halterinnen und Halter darüber aufgeklärt werden, dass Kastrationen von Katzen verhindern, dass sich diese unbegrenzt vermehren. Bei Fundtieren ist dies natürlich problematisch. Hier sind die Ordnungsämter vor Ort gefragt, die sich durch die Tierheime unterstützen lassen sollten. Entstehende Kosten für Futtermittel und auch Tierarztkosten für Kastrationen u.a. werden über das Land, genauer über das Innenministerium, erstattet. Wir möchten das zukünftig noch deutlicher kommunizieren und an die Ämter appellieren, dieser Aufgabe nachzukommen.“, erklärt Katrin Patynowski, die sich in ihrem Gespräch mit den Mitarbeiterinnen in Roggendorf viel Zeit für die Problemerörterung nahm.
„Als Unterstützung werben wir und auch andere Tierheime gerne um Paten für einzelne Tiere und prüfen zum Wohle der Tiere sehr genau, ob die neuen Halterinnen und Halter geeignet sind. Spenden können auf die Konten der Tierschutzvereine überwiesen werden. Auf Wunsch werden Zuwendungsbescheinigungen ausgestellt. Durch Tier-Patenschaften können Tiere im Tierheim unterstützt werden, indem Futter- oder Tierarztkosten übernommen werden. Eine Patenschaft hat keine Mindestlaufzeit und kann jederzeit beendet werden. Auch Futter-Spenden sind jederzeit willkommen. Alle Tierheime freuen sich ebenfalls über ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, die bei verschiedenen Aufgaben unterstützen möchten. Dazu gehören beispielsweise handwerkliche Tätigkeiten, Reparaturen und Renovierungsarbeiten, aber auch Gassi-Gänge mit den Tieren“, so Tierheimleiterin Meike Jaworski aus Roggendorf.