Die Bürgerinitiative GutesKlima Wismar und die “Initiative Parking Day Wismar” wollen kommenden Freitag zu einem „Park(ing) Day“ in Wismar aufrufen. Dabei sollen ausgewählte Parkplätze u.a. blockiert werden. Und genau das ruft die Politik auf den Plan, denn auch viele Bürger sehen das Vorhaben durchaus kritisch.
René Domke, Vorsitzender der Fraktion Liberale Liste-FDP in der Wismarer Bürgerschaft und Heinrich A. Kohler, Vorsitzender des FDP-Kreisverbands Wismar sehen das nicht alles positiv. René Domke etwa: „Auf Klimaschutz und auf das Verhalten von Menschen aufmerksam zu machen ist das eine. Parkflächen, die ohnehin schon knapp sind in Wismar, zu blockieren, ist das andere. Für viele Menschen in und um Wismar ist der Individualverkehr mit Kraftfahrzeugen nach wie vor die einzige Möglichkeit mobil am Berufsleben, an der Versorgung und am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben und solange es keine attraktiven anderen Angebote gibt, wird das auch so bleiben.
Diese Menschen jetzt zusätzlich unter Druck zu setzen, mit einem vielleicht noch so wohlwollenden Erziehungsansatz, halte ich für den falschen Weg. Ruhenden oder fließenden Verkehr zu verhindern, zu blockieren, wird nach meiner Beobachtung zu Frustration und Verärgerung führen und die Ziele konterkarieren.
Verkehrliche Alternativen suchen und aufzeigen ist der richtige Weg. Aufklärung statt Umerziehung sollte in Wismar im Fokus stehen, sonst ist „das gute Klima“ schnell überhitzt oder gänzlich abgekühlt.“
Und auch Heinrich A. Kohler ist nachdenklich: „Jeder Bürger sollte die Chance haben, seine Meinung zu äußern und an der Zukunftsgestaltung teilzuhaben. Auch wir stehen neuen Konzepten offen gegenüber, erwarten aber auch die Kompromissbereitschaft der Klimaaktivisten. Ich möchte zudem anmerken, dass ich es in der Debatte nicht angebracht finde, das Auto als Blechlawine zu verteufeln. Gerade bei uns im ländlichen Raum, wo wir (noch) auf den motorisierten Individualverkehr angewiesen sind, nimmt das Auto einfach einen hohen Stellenwert ein. Darum ist es auch wichtig, vor allem die Altstadtbevölkerung in zukünftige Konzepte mit einzubeziehen.“
