Nach der vorsorglichen Abschaltung der IT-Systeme der Industrie- und Handelskammern (IHK) hat die FDP einen besseren Schutz vor Cyberattacken angemahnt. „Der Vorfall zeigt, dass wir das Thema IT-Sicherheit in Mecklenburg-Vorpommern noch ernster nehmen müssen“, sagte FDP-Landtags-Fraktionschef René Domke am Freitag in Schwerin.
Er erinnerte daran, dass in jüngster Vergangenheit auch Kommunen im Nordosten bereits Ziel solcher Angriffe gewesen seien, mit immensen Auswirkungen auf Verwaltungsabläufe. „Da in Folge der sich verschärfenden Konflikte in der Zukunft mit noch mehr gezielten Angriffen auf deutsche IT-Systeme zu rechnen ist, muss auch die Landesregierung hier mehr Anstrengungen unternehmen“, forderte Domke.
Nach seiner Einschätzung sind viele Kommunen nur unzureichend geschützt und finanziell nicht in der Lage, vorhandene Lücken in ihrer IT-Infrastruktur zu schließen. „Wir erwarten, dass uns die Landesregierung umgehend ein eigenständiges IT-Sicherheitsgesetz vorlegt, mit dem klare Mindeststandards gesetzt werden und zeitnah durch die Kommunen umgesetzt werden müssen“, sagte Domke.
Wegen des Verdachts einer Cyberattacke waren die IT-Systeme der Industrie- und Handelskammern am Donnerstag heruntergefahren worden. Nach Angaben der für die IT zuständigen IHK-Gesellschaft für Informationsverarbeitung in Dortmund waren von der vorsorglichen Maßnahme alle 70 Standorte in Deutschland betroffen. Während der Internetauftritt der Kammer in Neubrandenburg am Freitagnachmittag wieder erreichbar war, gab es noch keinen Zugriff auf die Seiten der Kammern in Rostock und Schwerin.