Die Zahl der Waldbrände in Mecklenburg-Vorpommern fällt in diesem Jahr voraussichtlich etwas niedriger aus als im Vorjahr.
61 Waldbrände seien bis Ende Oktober erfasst worden, sagte eine Sprecherin des Umweltministeriums. Im ganzen Jahr 2022 seien es 71 Feuer gewesen. Für den Rest des Jahres dürfte das Risiko für weitere Brände witterungsbedingt gering ausfallen: Dem Landesforstamt zufolge dauert die Waldbrandsaison in Mecklenburg-Vorpommern in der Regel von Anfang März bis Ende September.
In den überdurchschnittlich warmen und trockenen Monaten April bis Juni seien Waldbrände in diesem Jahr gehäuft aufgetreten, schilderte die Sprecherin weiter. Wegen des ergiebigen, flächendeckenden Regens habe die Zahl der gemeldeten Waldbrände dann ab Ende Juli schlagartig abgenommen. „Seitdem wurden im Land nur noch sehr vereinzelt Waldbrände erfasst.“ Im durchgehend trockenen Sommer 2022 hätte die Regelmäßigkeit von Waldbränden dagegen erst im Herbst abgenommen.
Überwiegend würden die Brände durch Menschen verursacht. In der aktuellen Waldbrandstatistik würden als Ursachen etwa fahrlässige und vorsätzliche Brandstiftung, brennende Fahrzeuge, aber auch die Selbstentzündung alter Munition geführt. So hatten etwa im Juni hunderte Feuerwehrleute zwei große Waldbrände auf munitionsbelasteten Flächen in Lübtheen und Hagenow (Landkreis Ludwigslust-Parchim) bekämpft. Auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Lübtheen hatte es 2019 einen noch größeren Brand gegeben.
„Oftmals kann die Brandursache aber auch nicht eindeutig ermittelt werden“, berichtete die Sprecherin weiter. Als einzige natürliche Ursache für Waldbrände seien in Mecklenburg-Vorpommern Blitzschläge bekannt. Diese machten im langjährigen Mittel aber nur etwa fünf Prozent aller Brände aus.
Zahlen zu den Bränden werden seit 2014 von der Waldbrandzentrale mit Sitz im Forstamt Mirow (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) zentral erfasst. Dorthin melden die Forst- und Nationalparkämter, die Bundesforstbetriebe sowie das Stadtforstamt der Hansestadt Rostock jeden Waldbrand.