Der Landesintegrationspreis Mecklenburg-Vorpommern ist am Montag erstmals in Schwerin vergeben worden. Preisträger gibt es in den Kategorien Hauptamt, Ehrenamt und Einzelperson, wie die Integrationsbeauftragte der Landesregierung, Jana Michael, mitteilte. Es habe 51 Bewerbungen gegeben.
Den Preis in der Kategorie Ehrenamt erhielt das Psychosoziale Zentrum Rostock. 18 Ehrenamtliche unterstützen dort über ihre Arbeit die psychosoziale, therapeutische und medizinische Versorgung von Geflüchteten und Menschen mit Migrationshintergrund, wie es hieß. Als besonders engagierte Einzelperson wurde Asem Alsayjare ausgezeichnet, der aus Syrien stammt. Er gehört den Angaben zufolge zu den zentralen Akteuren der Integrationsarbeit in Schwerin. Er habe bereits einen Verein gegründet und zahlreiche Veranstaltungen und Projekte initiiert.
In der Kategorie Hauptamt setzte sich die Regionale Arbeitsstelle für Bildung, Integration und Demokratie (RAA) Mecklenburg-Vorpommern durch. Seit 2020 setze diese sich für mehr Aufmerksamkeit für die Geschichte und Gegenwart von Sinti und Roma in Mecklenburg-Vorpommern ein.
Michael zeigte sich dankbar für die zahlreichen Bewerbungen und betonte den Wert der Integrationsarbeit im Land. „Die Integrationsarbeit in Mecklenburg-Vorpommern sorgt dafür, dass sich Menschen hier zu Hause fühlen können und das Zusammenleben aller Menschen gefördert und bereichert wird“, erklärte sie laut Pressemitteilung.
Die Zahl der in Mecklenburg-Vorpommern lebenden Ausländer ist im vergangenen Jahr laut Statistischem Landesamt um ein Drittel auf 115.865 gestiegen. Der Anstieg sei vor allem auf den Zuzug von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine zurückzuführen. Am Jahresende lebten dem Amt zufolge 25.910 Menschen aus der Ukraine in MV.
Zugleich sind im vorigen Jahr 1680 Ausländerinnen und Ausländer eingebürgert worden und damit fast doppelt so viele wie 2021 (860). Knapp 64 Prozent kamen aus dem Herkunftsland Syrien. Ein Grund für den Anstieg: Viele Syrerinnen und Syrer, die 2015 und 2016 vor dem Krieg in ihrem Land flüchteten und nach Mecklenburg-Vorpommern kamen, hatten 2022 erstmals durch eine ausreichende Aufenthaltsdauer die Möglichkeit, die deutsche Staatsbürgerschaft zu bekommen.