Muss der deutsche Fußball-Rekordmeister sparen? Die Geldsumme, die auf dem legendären Festgeldkonto des FC Bayern liegt, soll einem Medienbericht zufolge schmelzen. Wie die „Bild“-Zeitung schreibt, hätten die Münchner in den vergangenen Monaten versucht, Geld einzusparen. Dafür soll auch ein Großprojekt an der Säbener Straße auf Eis liegen: Im Juni sollte eigentlich der „Neubau Leistungszentrum Profis“ beginnen, die Bagger rollen nun frühstens ab Mitte 2026.
Die Sparmaßnahmen weiten sich offenbar auch auf den Kader aus, heißt es weiter. Demnach werden von Sportvorstand Max Eberl auch Spieler-Verkäufe gefordert. Eine Doppelbesetzung jeder Position soll ausreichen, so der Plan. Das könnte etwa Joao Palhinha, Raphael Guerreiro und Sacha Boey betreffen – die in Abwehr und defensivem Mittelfeld hinter anderen zurückstecken müssen. Zudem sei die Hoffnung groß, dass Tottenham Hotspur die Kaufoption für Mathys Tel zieht. Das würde dem FC Bayern rund 60 Millionen Euro bringen.
„Gerade nicht mehr so üppig“
Das Konto, so heißt es weiter, habe in den vergangenen Jahren auch wegen des immer weiter steigenden Gehaltsbudgets für die Mannschaft gelitten. Bei der zurückliegenden Aufsichtsratssitzung soll die Klubspitze um Präsident Herbert Hainer und die mächtigen Ex-Bosse Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge daher nicht nur die bevorstehende Vertragsverlängerung mit Joshua Kimmich abgesegnet haben. Auch der Spar-Appell an Eberl soll noch einmal erneuert worden sein.
Hoeneß hatte zuletzt im Interview mit der „Abendzeitung“ die finanziellen Hürden für den Bundesligakrösus beschrieben. „Wenn wir den Spieler wollten, dann müssten wir über eine Finanzierung nachdenken. Unser Festgeldkonto ist gerade nicht mehr so üppig, wie es mal war“, sagte Hoeneß. Aber: Der Rekordmeister habe „im Fall von Harry Kane (Transfersumme von 100 Millionen Euro, Anmerk. d. Red.) schon bewiesen, dass wir an die Grenzen gehen können. Und wenn wir von einem Spieler überzeugt sind, dass er den FC Bayern wirklich stark verbessern würde, dann würden wir versuchen, unsere Hausaufgaben zu machen“. Zuletzt warben die Bayern-Bosse intensiv um Leverkusens Florian Wirtz, der wohl auch eine dreistellige Millionensumme kosten würde.