Die für Montag angekündigte landesweite Schließung von Museen, Theatern, Kinos oder Spielhallen hat beim Museumsverband Mecklenburg-Vorpommerns gemischte Reaktionen ausgelöst.
Das Bestreben der Politik angesichts der nächsten Corona-Welle mit der ansteckenderen Omikron-Variante die Kontakte weiter zu beschränken, sei nachvollziehbar und richtig. Doch werde weiterhin mit zweierlei Maß gemessen, beklagte Landesverbandschef Steffen Stuth am Mittwoch in Rostock.
Während Kultureinrichtungen bei sehr hohen Infektionszahlen laut Landes-Corona-Ampel schließen müssen, bleiben Gaststätten unter 2G-plus-Bedingungen geöffnet. Am Dienstag hatten bereits Kino-Betreiber des Landes diese Ungleichbehandlung kritisiert. „Die Ansteckungsgefahr im Museum ist sehr gering. Wir haben gute Hygienekonzepte und können Besucher lenken, Kontakte so vermeiden“, erklärte Stuth. Doch sei dies bei der Festlegung der Corona-Schutzvorschriften im Land nicht berücksichtigt, der Verband dazu auch nicht ausreichend gehört worden.
Nach Angaben des Verbandschefs war ein Großteil der Museen im Nordosten fast die Hälfte des Jahres coronabedingt geschlossen. Statt der sonst üblichen knapp drei Millionen Besucher werde für 2021 mit weniger als 1,5 Millionen gerechnet. Neben Touristen hätten vor allem auch Schulklassen unter den Schließungen zu leiden.
Wegen der zuletzt deutlich gestiegenen Zahl von Krankenhauseinweisungen war die Corona-Ampel für ganz Mecklenburg-Vorpommern auf Rot gesprungen. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hatte daraufhin angekündigt, dass Kultur- und andere Freizeiteinrichtungen von Montag an landesweit schließen. Dies ist seit längerem schon in vier der sechs Landkreise und in Rostock der Fall.