Mittwoch, 27.November 2024 | 01:29

Erneut weniger Drogentote in MV – Minister mahnt dennoch

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Entgegen dem Bundestrend ist die Zahl der Drogentoten in Mecklenburg-Vorpommern erstmals seit mehreren Jahren wieder gesunken. Wie Innenminister Christian Pegel (SPD) am Sonntag anlässlich des Internationalen Tages gegen Drogenmissbrauch in Schwerin mitteilte, starben 2022 im Nordosten elf Menschen an den Folgen des Konsums illegaler Rauschmittel. Das seien neun weniger gewesen als 2021.

Die Betroffenen, drei Frauen und acht Männer, waren laut Pegel zwischen 19 und 53 Jahre alt und alle deutsche Staatsbürger. 2020 hatte es früheren Angaben zufolge in Mecklenburg-Vorpommern zehn Drogentote gegeben, 2019 fünf.

Nach Angaben des Beauftragten der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen sind im Vorjahr bundesweit 1990 Menschen an den Folgen des Drogenmissbrauchs gestorben. Das waren fast neun Prozent mehr als 2021, wie es hieß. Haupttodesursachen seien erneut Heroin und Langzeitfolgen des Drogenkonsums gewesen. Die Zahl der Drogentoten steigt seit Jahren kontinuierlich an. 2012 etwa waren 944 Menschen infolge ihrer Drogensucht gestorben, 2020 waren es 1581, 2021 dann 1826.

„Im Vergleich zu Metropolen wie Berlin oder Hamburg ist dieses Thema in unserem weiten und dünn besiedelten Flächenland weit weniger sichtbar. Das heißt aber nicht, dass es hier keinen Drogenmissbrauch und –handel gäbe“, erklärte Pegel. Insbesondere im Straßenverkehr seien Drogen – einschließlich der legalen Droge Alkohol – nach wie vor ein großes Problem und eine ernstzunehmende Gefahr.

Laut Pegel wurden im vergangenen Jahr in Mecklenburg-Vorpommern unter dem Einfluss illegaler Drogen 126 Unfälle verursacht. Dabei seien 79 Menschen verletzt worden, 23 von ihnen schwer. 348 Unfälle mit Personenschaden hätten sich unter Alkoholeinfluss ereignet. „Wer sich betrunken oder unter Drogeneinfluss ans Steuer setzt, riskiert nicht nur sein eigenes Leben, sondern gefährdet vor allem Unschuldige“, machte der Minister deutlich.

Neben fortwährender Aufklärung über die Gefahren werde die Polizei mit „gleichbleibend hohem Kontrolldruck“ darauf hinwirken, den illegalen Drogenkonsum einzudämmen. Nach Angaben Pegels leiten die Behörden im Nordosten jährlich zwischen 8000 und 9000 Ermittlungsverfahren wegen Straftaten im Zusammenhang mit dem Betäubungsmittelgesetz ein. „Das Dunkelfeld dürfte deutlich höher sein“, vermutet der Minister.

2022 waren es 8241 und damit knapp drei Prozent weniger Verfahren als 2021. In neun von zehn Fällen gehe es um Besitz, Anbau und Erwerb von oder Handel mit illegalen Drogen.

Zu Überlegungen der Bundesregierung, den Besitz geringer Mengen Cannabis zu legalisieren, sagte Pegel: „Wir brauchen dann sicherlich in den Straf- und Straßenverkehrsgesetzen Regelungen, die die Polizei- und Kontrollarbeit erleichtern.“ Für den Straßenverkehr gelte aber auch künftig, keine Rauschmittel am Steuer, egal, ob es um legale oder illegale Drogen gehe.

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