In Mecklenburg-Vorpommern haben am Montagabend wieder mehrere Tausend Menschen gegen die Energiepolitik in Deutschland protestiert. Wie Polizeisprecher sagten, kamen in mehr als 15 Städten nach bisherigen Zählungen erneut rund 7000 Demonstranten zusammen, etwas weniger als in der Vorwoche. Die Protestaktionen seien noch nicht ganz beendet.
In Schwerin und Neubrandenburg forderten Redner unter anderem eine für die Menschen bezahlbare Energiepolitik und auch bezahlbare Lebenshaltungskosten. Auf mehreren Demonstrationen wurden zudem Friedensverhandlungen im Ukraine-Konflikt, ein Stopp für Waffenlieferungen an die Ukraine und eine Rücknahme der Sanktionen gegen Russland gefordert.
Die meisten Teilnehmer wurden wie in den Vorwochen mit knapp 2400 Frauen und Männern in Schwerin gezählt. Dazu kamen etwa 1000 Menschen in Wismar sowie jeweils mehrere hundert Teilnehmer in Parchim, Güstrow, Neubrandenburg und Waren an der Müritz. Auch in Grimmen, Barth und Neustrelitz demonstrierten Menschen für bezahlbare Energiepreise. In Neustrelitz wird ab Dienstag Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier für drei Tage bei einer „Ortszeit“ erwartet. Zu einer Gesprächsrunde sind dabei am Mittwoch auch die Organisatoren der Montagsproteste eingeladen.
In Neubrandenburg kritisierten Redner auch die am Montag vorgestellten Vorschläge einer Kommission zur Entlastung der Verbraucher beim Gaspreis. Sollte der Preisdeckel erst im März 2023 greifen, wäre das erst am Ende der Heizperiode und viel zu spät, hieß es. So drohe Mietern in der Stadt am Tollensesee eine Verdreifachung der Fernwärmekosten ab 2023. Auf Transparenten stand unter anderem „Traut ihr dieser Ampel?“, bei der die Berliner Regierungskoalition aus SPD, Grünen und FDP gemeint war.
Organisator der Montagsproteste war erneut die Initiative „Unternehmeraufstand-mv“, die für den 13. Oktober zu acht Autokorsos aufgerufen hat. Dabei werden jeweils mehrere hundert Fahrzeuge und Verkehrseinschränkungen zwischen Schwerin, Wismar, Rostock, Güstrow, Stralsund und Neubrandenburg erwartet.