Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen eines Datenlecks in der Stadtverwaltung Rostock. So soll eine ehemalige Mitarbeiterin im Einwohnermeldeamt unerlaubt mehr als 100 Adress- und Personendaten von Stadtbeschäftigten und Richtern abgegriffen haben.
Die Staatsanwaltschaft bestätigte auf Anfrage ein laufendes Ermittlungsverfahren wegen des Ausspähens von Daten. Grund für die Aufnahme der Ermittlungen sei unter anderem eine Anzeige der Stadt Rostock.
Es gebe bisher aber keine Hinweise, dass es zu einer Veröffentlichung der Daten beziehungsweise einer anderweitigen Verwendung gekommen sei. Überdies gelte die Unschuldsvermutung. Die Stadt Rostock teilte mit, dass der Vorfall bereits mehrere Monate zurückliege und man sich wegen der laufenden Ermittlungen derzeit nicht detailliert äußern könne.
Stadt schaltete Staatsanwaltschaft ein
Stadtsprecher Ulrich Kunze betonte aber, es habe in dem Fall Ende Juli/Anfang August 2024 erste Hinweise gegeben. Die von der mutmaßlichen Ausspähung Betroffenen wurden mit Schreiben vom 2. Oktober 2024 und weitere Betroffene am 27. November 2024 informiert. Hintergrund sei, dass die Polizei festgestellt habe, dass die erste Liste der Betroffenen nicht vollständig gewesen sei. Die Stadt habe die Staatsanwaltschaft Anfang September eingeschaltet.
Die Tatverdächtige arbeitet den Angaben zufolge nicht mehr bei der Stadt. Die Sicherheitsvorkehrungen seien verstärkt und Passwörter geändert worden. Zudem seien die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sensibilisiert und aufgefordert worden, Räume mit Technik stets geschlossen zu halten, hieß es. Demnach liegen in dem Fall mehrere Anzeigen vor.
Nach bisherigen Erkenntnissen bewege sich die Zahl der unerlaubten Datenzugriffe im „dreistelligen Bereich“. Die Ermittler hätten bei einer Hausdurchsuchung weitere Daten sichergestellt.