Der Angriff auf eine schwedische Jugendmannschaft in Rostock ist nach Aussage von Hansas Vereinschef Robert Marien nicht von Mitgliedern aus der aktiven Fanszene des Fußball-Zweitligisten begangen worden.
„Nach unserem Kenntnisstand ist es eine Gruppe von polizeibekannten Tätern, die nicht der Fanszene zuzuordnen sind, von denen aber zwei, drei einen Hansa-Schal umhatten“, sagte Marien am Montagabend dem NDR. „Wenn ich verhindern könnte, dass sie einen Hansa-Schal tragen, würde ich es verhindern.“
Die Jugendlichen aus Schweden waren am Samstagmittag wenige Stunden vor dem Zweitliga-Spiel des FC Hansa gegen Darmstadt 98 (0:1) von mehreren Personen attackiert worden. Nach Angaben der Polizei war es in der Nähe des Ostseestadions zu einer körperlichen Auseinandersetzung gekommen. Die schwedischen Gäste des FC Hansa seien in ihre Unterkunft geflüchtet.
Einer der Angreifer sei den Ermittlern inzwischen namentlich bekannt, sagte Dörte Andersson, Leiterin des Reviers Rostock-Reutershagen dem NDR. Es bestehe der Verdacht des schweren Landfriedensbruchs. «Das ist ein Vergehen, dass sehr hart bestraft werden kann. Ich hoffe, wenn wir weiter so erfolgreich dranbleiben, dass es im besten Fall zu einer Verurteilung des Täters kommt», meinte Andersson.
Hansas Vorstandschef Marien nannte den Angriff auf die jungen Spieler von Kalmar FF ein „asoziales Verhalten“. Ähnlich hatte sich der Verein schon am Sonntag geäußert.
Rund um das Spiel gegen Darmstadt 98 war es zu weiteren Zwischenfällen gekommen: Auf dem Weg zurück vom Ostseestadion zum Hauptbahnhof waren Shuttlebusse, in denen Gäste-Anhänger saßen, mit Steinen beworfen worden.
Zudem war ein Fan-Zug der Darmstädter auf der Rückfahrt von unbekannten Tätern unter anderem ebenfalls mit Steinen mehrmals attackiert worden. Die Partie war wegen des Abbrennens von Pyrotechnik im Hansa-Fan-Block und der daraus bedingten starken Rauchentwicklung für einige Minuten unterbrochen worden. Hansa Rostock hatte die Vorfälle ebenfalls verurteilt.