Wegen der hohen Preise bei Gas, Öl und Strom hat die Nachfrage nach Kaminöfen im Nordosten deutlich zugelegt. „Schon seit dem Frühling dieses Jahres ist eine enorme Anfrage von Mietern und Hauseigentümern an die Schornsteinfeger des Landes festzustellen“, sagte der Landesinnungsmeister und Obermeister der Schornsteinfeger-Innung Mecklenburg-Vorpommern, Jörg Kibellus, der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
„Jeden Kollegen erreichen täglich mindestens fünf bis zehn Anfragen und damit verbundene Beratungsgespräche zur Planung von Schornsteinen und Einzelraumfeuerungsanlagen wie etwa Kamine und Kaminöfen.“ Eine Zunahme sei deutlich zu spüren, die laut Kibellus wahrscheinlich noch größer ausfallen würde, wenn die aktuellen Lieferbedingungen in normalen Verhältnissen wären. Derzeit stiegen aufgrund der großen Nachfrage die Preise für Schornsteine und Feuerstätten. „Hier ist derzeit schon mit Wartezeiten von mehreren Monaten zu rechnen.“
Nach Zahlen der Innung gibt es in Mecklenburg-Vorpommern etwa 270.000 sogenannte Einzelraumfeuerstätten für feste Brennstoffe, darunter rund 180.000 sogenannte Kaminöfen. Der Rest entfalle auf Kamineinsätze, offene Kamine, Heizungsherde oder ähnliche Feuerstätten. Der Berufsverband geht zwar davon aus, dass die bereits vorhandenen Feuerstätten in bevorstehenden Heizperiode häufiger eingesetzt werden als noch in den Wintern davor.
Allerdings sei dies schwer vorauszusagen und werde sicher davon abhängen, wie kalt der Winter werde und wie sich Energiepreise weiter entwickelten, betonte Kibellus. Eine Rolle dürfte dabei auch spielen, wie sich die Holzpreise entwickeln, denn auch die haben deutlich angezogen. Grundsätzlich sollte darauf geachtet werden, dass das Brennholz zwei bis drei Jahre gelagert und getrocknet wurde. Am besten eigne sich Hartholz wie Buche, Eiche oder Birke.
Auch sollten die Scheite immer an die Feuerstätte und die Größe des Feuerraums angepasst und auf die richtige Länge geschnitten sein. „Das Verheizen von Briketts ist möglich, hängt aber von der Feuerstätte ab. Hier ist es ratsam, die Bedienungsanleitung zu lesen oder den Schornsteinfeger zu fragen“, riet der Obermeister.
Das Rostocker Amt für Umwelt- und Klimaschutz betonte, es sei in der momentanen wettermäßigen Übergangsphase bereits eine zunehmende Nutzung von Holzöfen und Kaminen zu beobachten. „Es ist davon auszugehen, dass bei hohen Gas-/Ölpreisen auch in den Wintermonaten diese zusätzliche Heizmöglichkeit häufiger zum Einsatz kommen wird“, erklärte die Behörde kürzlich im Städtischen Anzeiger.