Der Frust über die historische Pleite und den geplatzten Viertelfinal-Traum war bei Christian Streich schnell verflogen – obwohl es vielleicht sein letztes Europacup-Spiel als Trainer des SC Freiburg gewesen sein könnte. „Wir sind natürlich sehr enttäuscht. Aber ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen“, sagte der 58-Jährige nach dem 0:5 (0:2) im Achtelfinal-Rückspiel der Europa League bei West Ham United.
Die Zukunft des Freiburger Trainers, der den Posten in der Winterpause der Saison 2011/12 übernommen hatte, ist jedoch weiter offen. „Wir schauen nächste Woche, dann sagen wir es euch“, sagte Streich vor der Partie bei RTL+: „Es kann sein, dass es Montag, Dienstag ist.“
Laut verschiedenen Medienberichten ist eine Trennung denkbar. Streich hatte seinen Vertrag in den vergangenen Jahren immer nur für eine weitere Saison verlängert. Vieles wird wohl davon abhängen, ob der Freiburger Rekordtrainer nach über zwölf Jahren als Chefcoach noch einmal die nötige Energie findet. Das Ausscheiden mit der höchsten Europacup-Niederlage der Vereinsgeschichte habe aber „selbstverständlich“ keine Auswirkungen auf seine Entscheidung. „Es wäre schlimm, wenn ein Spiel einen Einfluss auf so eine weitreichende Entscheidung hätte“, sagte er.
Die Spieler jedenfalls hoffen auf eine Fortsetzung der Zusammenarbeit. „Natürlich wünschen wir uns alle, dass er noch 10, 15 Jahre im Verein bleibt“, sagte Abwehrspieler Matthias Ginter: „Weil er den Verein lebt, weil er alles mitgemacht hat, weil er den Verein in den letzten Jahren mitentwickelt hat.“ Aktuell wisse das Team aber auch nicht, ob Streich „noch ein paar Jahre“ dranhängen werde.