Nach dreijähriger Corona-Zwangspause starten die Ehrenamtsmessen in Mecklenburg-Vorpommern nun wieder durch.
Wie zuletzt im Jahr 2019 präsentieren Vereine, Initiativen und Verbände erneut in mehreren Städten des Landes ihre Arbeit und werben um Mitglieder. „Ehrenamtliche Arbeit lebt ganz stark von der persönlichen Begegnung. Wir sind froh, dass Ehrenamtler wieder den direkten Austausch pflegen und sich Interessierte wieder direkt informieren können“, sagte Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) am Dienstag in Schwerin.
Die ehrenamtliche Tätigkeit in den landesweit rund 12.700 Vereinen, Selbsthilfegruppen und Zusammenschlüssen sei von zentraler Bedeutung für den sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft. „Ohne das Ehrenamt würde vieles gar nicht funktionieren“, betonte Drese. Nach ihren Angaben engagiert sich mehr als jeder dritte Einwohner des Landes im Alter ab 14 Jahren ehrenamtlich, viele gleich in mehreren Vereinen.
Die Reihe der Messen wird am 15. April in Neubrandenburg eröffnet und nach Stationen in Stralsund, Bad Doberan und Pasewalk am 6. und 7. Mai im Rahmen der Hanseschau in Wismar abgeschlossen. Anfang 2020 hatte der Beginn der Corona-Pandemie dem Messe-Reigen ein vorzeitiges Ende beschert. Im Jahr darauf fielen die Messen aus und 2022 gab es sie nur digital via Internet.
Ehrenamtsmessen als Leistungsschauen und Werbeplattformen zur Gewinnung neuer Mitstreiter gibt es im Nordosten seit 2008. Sie werden maßgeblich vom DRK-Landesverband organisiert und vom Land finanziell mit 25.000 Euro jährlich unterstützt.
Landes-DRK-Präsident Werner Kuhn würdigte die Bedeutung der Ehrenamtsmessen. Vereine und auch Hilfsorganisationen wie das DRK oder die Feuerwehren hätten dabei Gelegenheit, ihre Arbeit vorzustellen. Kuhn geht davon aus, dass jeweils 60 bis 80 Aussteller auf jeder der fünf Messen vertreten sein werden. Die Spanne reiche dabei vom Tanzverein und Orchester über die Hilfsorganisationen bis hin zur Hospizarbeit.
„Die Vielfalt, sich in einem Ehrenamt zu engagieren, ist enorm“, betonte Kuhn. Doch räumte er ein, dass viele Vereine die Folgen des demografischen Wandels zu spüren bekommen und es angesichts einer geschrumpften und älter werdenden Bevölkerung oft schwer ist, neue Mitglieder zu finden.