Der Einzelhandel in Mecklenburg-Vorpommern erlebt im Vorweihnachtsgeschäft dieses Jahres massive Einbrüche.
Wie der Geschäftsführer des Handelsverbands Nord, Kay-Uwe Teetz, der Deutschen Presse-Agentur sagte, liegen die Verluste im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 zwischen 50 und 70 Prozent. Eine Aussicht auf Besserung in den kommenden Tagen bis Heiligabend sei nicht absehbar. Zu streng seien die Reglementierungen, die von der Landesregierung erlassen wurden. Zudem änderten sich häufig die Regeln, was die Einkaufslust der Verbraucher trübt.
Der Verband begrüßte das Einverständnis der Landesregierung zur sogenannten Bändchen-Regelung beim Einkaufsbummel. Dies bedeute, dass bei der derzeit geltenden 2G-Regel mit einem einmal pro Tag ausgegebenen Bändchen mehrere Geschäfte besucht werden können. Laut Landesregierung ist dies eine umsetzbare Lösung, wie beispielsweise die Hanse Sail und der Weihnachtsmarkt in Rostock bewiesen haben.
Die negative Entwicklung treffe nicht nur die Städte, sondern auch die Ostseebäder, betonte Teetz. „Normalerweise wäre jetzt die Zeit, in der die kinderlosen Ehepaare an die Küste fahren, um die Vorweihnachtszeit zu verbringen.“ Das sei die Klientel, die Zeit habe und auch das nötige Kleingeld mitbringe.
Erschwerend komme hinzu, dass auch die Weihnachtsmärkte geschlossen sind, die in den vergangenen Jahren die Umsätze im Handel angekurbelt haben. Konsequenz davon sei, dass ein Großteil der Umsätze zum Online-Handel wandert. Es werde Einzelhändler geben, die den zweiten Ausfall des Weihnachtsgeschäfts hintereinander nicht überleben werden. Die Schulden könnten nicht mehr beglichen werden. „Die Städte werden im nächsten Jahr anders aussehen“, ist Teetz überzeugt.