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Droht chronische Krankheit?: Nagelsmann kassiert Kritik für Pavlovic-Aussage

Bundestrainer Julian Nagelsmann ist für seine Aussage über den erkrankten Aleksandar Pavlovic kritisiert worden. „Pavlo spielt zu wenig. Jetzt fällt er wieder vier Wochen aus mit dem Pfeifferschen Drüsenfieber, was kein Vergnügen ist“, sagte er bei der Nominierung des DFB-Kaders für die anstehenden Spiele in der Nations League gegen Italien. Diese Worte stellte Ex-Profi Olaf Bodden infrage.

„Aussagen wie diese sind sehr gefährlich! Das setzt Aleks nämlich unter einen Druck, den er nicht brauchen kann“, sagte die Ikone von 1860 München, die selbst an der Virus-Infektion erkrankt war. „Dazu kommt, dass Aleks gar nichts für seine Erkrankung kann. Er ist doch der Erste, der unbedingt spielen möchte, um große Erfolge mit dem FC Bayern und dem DFB zu feiern! Deshalb finde ich die Aussagen von Nagelsmann überhaupt nicht gut“, kritisierte der Ex-Profi in der „Bild“.

Der heute 56-Jährige erkrankte während seiner Karriere selbst an Pfeifferschem Drüsenfieber und musste seine Karriere nur ein Jahr später beenden. Mit gerade einmal 29 Jahren. Der Grund: Er war zu früh auf den Platz zurückgekehrt. „Der Trainer, meine Teamkollegen und auch mein Vater haben mir Druck gemacht, wieder zu spielen. Und ich habe dem nachgegeben, weil ich 1860 helfen wollte und kurz davorstand, deutscher Nationalspieler zu werden. Bundestrainer Berti Vogts motivierte mich, indem er sagte, ich würde bei guten Leistungen mit zur WM 1998 in Frankreich fahren. Ich habe deswegen nach ein paar Wochen Pause schon wieder gespielt. Mir ging es auch besser, aber ich habe gespürt, dass es noch nicht ganz weg war“, erzählte er. Immer wieder hatte er im Anschluss Rückschläge hinnehmen müssen. „Ich bin einfach nicht mehr auf die Füße gekommen“, blickte Bodden zurück.

Tipp für Pavlovic

Die Folgen sind auch heute noch spürbar. 2012 nahm er ein Medikament, von dem er sich Heilung versprochen hatte. Das bekämpfte die Symptome, doch sein Immunsystem wurde durchlässig für das Epstein-Barr-Virus, dem Auslöser des Pfeifferschen Drüsenfiebers, das sich seiner Aussage zufolge deswegen in seinem Körper ausbreiten konnte. Seit 2014 ist Bodden auf den Rollstuhl angewiesen. Zudem leidet er auch fast 30 Jahre nach der noch am Chronischen-Erschöpfungs-Syndrom.

Bodden hat einen Tipp für Pavlovic: „Aleks sollte ausschließlich auf sich hören. Das Tückische an der Krankheit ist nämlich, dass von außen niemand beurteilen kann, wann sie vollständig geheilt ist. Der Einzige, der sagen kann, wann er wieder komplett fit ist, ist Aleks selbst. Dafür muss er ehrlich in seinen Körper hineinhören, ohne sich Druck zu machen.“ Bodden zufolge reicht es nicht aus, dass die Blutwerte im Normbereich sind.

Eine vollständige Genesung von der Infektion sei nur dann möglich, „wenn man dem Körper die nötige Ruhe und Zeit gibt, sich komplett zu erholen. Da muss Aleks höllisch aufpassen!“ Pavlovic fällt seit zwei Wochen aus, der „Bild“ zufolge wird er dem FC Bayern noch mindestens zwei weitere Wochen fehlen.

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