Mittwoch, 27.November 2024 | 04:53

Drese für Beibehalten der Maskenpflicht im ÖPNV

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Gesundheits- und Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) hat sich für das Beibehalten der Maskenpflicht im Öffentlichen Personennahverkehr über den Sommer hinweg ausgesprochen. Diese Pflicht stehe jetzt schon als Basis-Schutzmaßnahme in der Corona-Landesverordnung. Es gebe derzeit keinen Sommer wie im letzten oder vorletzten Jahr, sagte Drese am Montag in Rostock bei der Vorstellung des Jahresberichts 2021 des Landesamts für Gesundheit und Soziales (Lagus). „Es ist nicht die Situation, jetzt über die Abschaffung der Basismaßnahme zu reden.“

Im vergangenen Sommer lag die Sieben-Tage-Inzidenz in MV im niedrigen einstelligen Bereich, am vergangenen Freitag allerdings bei 323 mit rund 850 gesicherten Neuinfektionen. Die aktuelle Situation sei jedoch nicht beunruhigend, da die Lage in den Krankenhäusern weiter entspannt sei, betonte Drese. Sie kündigte an, dass die Landesverordnung in der Kabinettssitzung am Dienstag verlängert wird.

Es müsse auch in diesem Winter davon ausgegangen werden, dass die Infektionszahlen steigen, wenn sich die Menschen wieder vermehrt in Innenräumen aufhalten. „Dann gehört für mich die Maske als eine der einfachsten, aber wirksamsten Schutzmaßnahmen auf jeden Fall dazu.“

Lagus-Chef Heiko Will betonte, dass die Masken auch vor anderen Krankheiten schützen, die über eine Tröpfchen-Infektion verbreitet werden. Dazu zählten beispielsweise die Influenza, die im vergangenen Jahr nur 19 Mal diagnostiziert wurde nach 3690 Fällen im Jahr 2020 oder 11 700 im Jahr 2018. Auch die Durchfall-Erkrankung Noro wurde 2021 nur halb so oft diagnostiziert wie zwei Jahre zuvor.

Die Corona-Pandemie führte auch dazu, dass der seit 2007 anhaltende Trend zum Einsparen von Mitarbeiterstellen im Lagus umgekehrt wurde. Wie Will berichtete, hatte das Amt im Jahr 2007 noch 650 Beschäftigte, bis 2019 sank deren Zahl auf 475. Im Zuge der Pandemie wuchs die Mitarbeiterzahl im Jahr 2020 auf 509 und im vergangenen Jahr auf 539. Ungefähr ein Viertel von ihnen sei mit Pandemie-Aufgaben beschäftigt.

Zu einer wahren Antragsflut sei es bei den Quarantäne-Entschädigungen gekommen. Im ganzen Jahr 2021 seien es rund 28 500 Anträge gewesen. Bis Ende Mai dieses Jahr seien es erneut bereits 25 000 Neuanträge gewesen. Die aktuelle Bearbeitungszeit gab Will mit 12 bis 14 Monaten an. Die Aufgaben bei der Antragsbearbeitung seien für die neuen Mitarbeiter höchst komplex.

Die Überlastung führe dazu, dass andere Aufgabe liegenbleiben oder aufgeschoben werden müssen. „Wir haben unser Aufsichtshandeln gedrosselt“, erklärte Will. Auch seien bestimmte Aufgabenbereiche wie das Fördergeschäft langsamer geworden. So gebe es Anträge etwa bei Lohnzahlungen für Januar, die erst jetzt ausgezahlt werden. „Es war ein besonderes Jahr, in dem nicht alles so optimal ging wie sonst“, sagte Will. Drese betonte jedoch, dass es dank solcher Entscheidungen zu priorisieren gelungen sei, dass das Land gut durch die Pandemie gekommen ist.

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