Mittwoch, 27.November 2024 | 23:45

Drese: 120.000 Impfungen in Corona-Impfaktionswoche in MV

Share

Hausärzteverband und Gesundheitsministerium haben sich zufrieden gezeigt mit dem Verlauf der landesweiten Impfwoche in Mecklenburg-Vorpommern.

Vom 3. bis 10. Dezember seien in Praxen und Impfstützpunkten etwa 120.000 Impfungen verabreicht worden, so viele wie wöchentlich in der Hochzeit der Impfungen im Sommer. „Diese Zahlen zeigen, wie leistungsfähig unsere Impfstrukturen sind und wie engagiert viele Frauen und Männer im Land dafür sorgen, dass die hohe Nachfrage nach Impfungen gedeckt werden kann“, erklärte Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD). Neben 100.000 Booster-Impfungen habe es auch rund 12.500 Erst- und 7800 Zweitimpfungen gegeben.

Nach Dreses Worten hätte noch weit mehr geimpft werden können, wären die Hausärzte vielerorts nicht durch zu geringe Mengen an Biontech ausgebremst worden. Die vom Bund kurzfristig veranlasste Kontingentierung dieses Impfstoffs war bei den Ärzten und auch bei Drese auf Unverständnis und Kritik gestoßen. Die Ministerin veranlasste nach eigenen Angaben, dass die dem Land gelieferten Biontech-Dosen fast komplett an die Hausärzte gingen und die kommunalen Impfstützpunkte kurzfristig auf Moderna umgestellt wurden. Dennoch erhielten nicht alle niedergelassenen Ärzte, die sich an der Impfwoche beteiligten, die bestellten Biotech-Mengen.

Die Mediziner hatten nach Angaben des Landesvorsitzenden des Hausärzteverbands, Stefan Zutz, bislang fast nur Biontech verimpft, dabei eine Routine entwickelt und ihre Patienten darauf eingestellt. „Die Erklärung, dass auch Moderna ein sehr wirksamer Impfstoff ist, hat uns zwar zusätzlich viel Zeit und Kraft gekostet. Aber wir konnten die Patienten überzeugen“, sagte Zutz. Die Ärzteschaft habe diesen Impfstoff nicht in Zweifel gezogen, allerdings erhebliche Kritik an der mangelhaften Kommunikation durch das Bundesgesundheitsministerium, durch die viel Vertrauen zerstört worden sei.

Laut Zutz beteiligten sich nicht nur Hausärzte an der Impfwoche, sondern auch Fachärzte wie Gynäkologen und Chirurgen. „Die Bereitschaft war groß und wir sind auch weiter bereit, unseren Teil zu leisten“, betonte der Verbandschef. An die Politik richtete er den Appell, neben den Pflegekräften in Kliniken und Heimen auch die Leistungen der Praxismitarbeiterinnen finanziell zu würdigen. „Sie müssen oft die Diskussionen mit Patienten führen und viel aushalten, wenn es um Termine oder Impfstoffe geht. Ein Applaus dafür ist schön, reicht aber nicht“, sagte Zutz.

Wegen der gestiegenen Impfnachfrage waren auch die kommunalen Impfstützpunkte wieder hochgefahren und zusätzliche Impfstellen eingerichtet worden. Für Unmut sorgten örtlich lange Warteschlangen bei freien Impfaktionen und das strikte Festhalten an der Sechs-Monatsfrist bei Auffrischungsimpfungen.

Laut Robert Koch-Institut besitzen in Mecklenburg-Vorpommern inzwischen 1,14 Millionen Menschen einen vollständigen Impfschutz. Mit einer Quote von 67,7 Prozent liegt der Nordosten allerdings weiter unter dem bundesweiten Durchschnitt. Mehr als 320.000 Menschen im Land erhielten bereits eine Auffrischungsimpfung, allein 100.000 in der Impfwoche. Der Anteil an der Bevölkerung beträgt etwa 20 Prozent. „Erfreulich ist, dass diese Quote in der besonders gefährdeten Gruppe der über 60-Jährigen bereits 35,7 beträgt“, sagte Drese.

Folge uns...

lass' uns dir doch helfen

Mit einem Stichwort oder auch nur einem Namen findest du, wonach du suchst

Unser gesamtes Archiv mit tausenden Artikeln, Beiträgen und zahlreichen Informationen steht dir bei der Suche zur Verfügung. Dabei stehen dir alle Bereiche wie z.B. Politik, Sport, Wirtschaft oder Rostock, Schwerin, Wismar zur Verfügung.