Freitag, 22.November 2024 | 21:54

Diskussion in MV um Aufhebung der Impf-Priorisierung

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Unmittelbar vor dem Impfgipfel von Bund und Ländern hat die oppositionelle Linke Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) aufgefordert, sich dem Vorstoß von Bayerns Regierungschef Markus Söder (CSU) anzuschließen und die Priorisierung bei den Corona-Schutzimpfungen zu beenden. „Da in absehbarer Zeit ausreichend Impfstoffe zur Verfügung stehen, sollte die Priorisierung bestimmter Gruppen aufgehoben werden“, verlangte die Vorsitzende der Linksfraktion im Landtag, Simone Oldenburg, am Montag in Schwerin.

Zuvor hatte Schwesig erklärt, dass Mecklenburg-Vorpommern zunächst an der von Fachleuten empfohlenen Reihenfolge für die Schutzimpfungen festhalten wolle. Ein Verzicht auf die Priorisierung älterer und besonders gefährdeter Menschen sei angesichts der weiterhin unzureichenden Impfstoffmengen noch nicht möglich. Entsprechende Entscheidungen könnten erst getroffen werden, wenn insgesamt mehr Impfstoff da sei, erklärte Schwesig. Söder hatte sich hingegen dafür ausgesprochen, schon ab Mai die bisherige Impfreihenfolge aufzuheben.

Jeder Geimpfte schütze sich und andere und trage so dazu bei, die Pandemie-Welle zu brechen, begründete Oldenburg ihr Votum für eine vollständige Freigabe der Impfreihenfolge. Alle Menschen sollten die Chance haben, sich in einem Impfzentrum oder beim Arzt ihres Vertrauens impfen zu lassen. „Impfen, impfen, impfen – das ist das Gebot der Stunde.“

Schwesig räumte zwar ein, dass in den kommenden Wochen größere Lieferungen an Impfstoffen zu erwarten seien. Doch werde vermehrt auch Impfstoff für Zweitimpfungen benötigt. Während im Land etwa 24 Prozent der Bevölkerung eine Erstimpfung erhielten, bekamen erst 6,6 Prozent auch die erforderliche zweite Spritze. Mecklenburg-Vorpommern hatte vor einer Woche allein für den Impfstoff von Astrazeneca die Priorisierung aufgehoben, um Bestände abzubauen und mehr Tempo in die Impfkampagne zu hineinzubringen. Die Produkte von Biontech/Pfizer und Moderna werden allerdings weiter strikt nach Vorgabe an die festgelegten Gruppen verabreicht.

Zurückhaltend äußerte sich Schwesig laut NDR auch zu Forderungen nach mehr Freiheiten für Geimpfte und Genesene. Solche Diskussionen seien verfrüht. Unter anderem der SPD-Fraktionsvize im Bundestags, Dirk Wiese, mahnte Bund und Länder, „klare Verabredung über das weitere Vorgehen“ zu treffen. Man brauche angesichts der im Mai wohl rasch voranschreitenden Impfkampagne eine schnelle Klärung, wie Geimpfte und Genese wieder ihre Grundrechte zurückerlangen sollten, sagte er.

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