Laptop statt Aktenordner: Die elektronische Prozessakte soll Papier sparen und das Aktenstudium für Anwälte und Richter erleichtern. Ab 2022 müssen sämtliche Dokumente bei Gericht digital eingereicht werden. Die Vorbereitungen laufen.
Auch in der Justiz Mecklenburg-Vorpommerns hält die Digitalisierung schrittweise Einzug. Wie Justizministerin Katy Hoffmeister (CDU) mitteilte, werden im Rahmen eines Pilotprojektes inzwischen an fünf Gerichten Mecklenburg-Vorpommerns elektronische Akten genutzt. Etwa ein Sechstel der 136 Sitzungssäle sei zudem digital ausgestattet, verfüge somit neben Kontrollmonitoren und Anschlüssen auch über ein Touch-Pad auf dem Richtertisch zur Steuerung der Sitzung. „Bislang haben wir an fünf Gerichten gute Erfahrungen mit der Digitalisierung machen können“, sagte Hoffmeister.
Nach ihren Angaben wurden die Zivilkammern der Landgerichte Rostock und Stralsund, die Zivilabteilungen der Amtsgerichte Stralsund, Greifswald und Rostock sowie die Familienabteilung des Amtsgerichts Stralsund mit der Zweigstelle Bergen auf Rügen in das Pilotprojekt einbezogen. Dort seien etwa 5000 elektronische Akten angelegt worden. Das Oberlandesgericht Rostock komme in diesem Jahr hinzu. Laut Ministerin sind alle deutschen Gerichte und Staatsanwaltschaften gesetzlich verpflichtet, bis 2026 die elektronische Aktenführung umzusetzen.