Auf städtischen Friedhöfen im Nordosten werden immer wieder Diebstähle gemeldet. Wirklich effektive Gegenmaßnahmen sind nur schwer zu finden. Auch die Polizei hat die Delikte auf dem Schirm.
Es komme leider immer wieder zu Diebstählen auf den Friedhöfen, und die Beschwerden über derartige Vorfällen hätten zugenommen, hieß es in Rostock auf Anfrage beim Amt für Stadtgrün, Naturschutz und Friedhofswesen. Die Diebe hätten es so ziemlich auf alles abgesehen: „Von Grabschmuck, Blumen, Blumengestecken, Bepflanzungen, Blumenkübel, Grableuchten bis hin zu persönlichen Besonderheiten wie Deko-Gegenständen“. Selbst Handtaschen seien schon aus dem Rollator gestohlen worden.
In Stralsund werden der Friedhofsverwaltung des Zentralfriedhofes gelegentlich Diebstähle gemeldet. Die Häufigkeit sei jedoch als gering zu bewerten, sagte Timo Viecens, Leiter der Abteilung Städtischer Zentralfriedhof. Jeder Geschädigte müsse einen Diebstahl selbst bei der Polizei anzeigen, da es sich um Privateigentum handele. „Die Friedhofsverwaltung empfiehlt dieses Vorgehen ausdrücklich.“
Alarmgesicherte Regenrohre
Eine Nachfrage bei der Stadtverwaltung Schwerin ergab, dass die Beschwerden der Angehörigen und die Fallzahlen nicht zunahmen. Sie bewegen sich bei etwa zehn Fällen pro Jahr. Allerdings sei die Dunkelziffer wahrscheinlich höher. Neben Blumen und Grableuchten hatten Diebe es auch auf etwas anderes abgesehen: Von den Gebäuden auf dem Alten Friedhof sei wiederholt versucht worden, Regenfallrohre aus Kupfer zu stehlen. Die sind aber alarmgesichert.
Auch in Neubrandenburg ist das Problem der Friedhofsdiebstähle bekannt, vor allem rund um die Gedenktage im November oder in den klassischen Pflanzzeiten auf den Friedhöfen, im Frühjahr um Ostern, im Sommer um Pfingsten und im Spätsommer zur Herbstbepflanzung.
Die Polizeiliche Kriminalstatistik listet derartige Delikte nicht gesondert für Friedhöfe auf, sondern nur gemeinsam mit religiösen Einrichtungen wie Kirchen. Danach wurden 2023 in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt 100 Diebstahlsdelikte erfasst. Für 2024 zeige sich nach vorläufigen Erkenntnissen eine leicht rückläufige Tendenz. Die Polizei rät zur Prävention: „Achtsamkeit und gegenseitige Aufmerksamkeit von Friedhofsbesuchern, um verdächtige Beobachtungen frühzeitig zu melden.“