Donnerstag, 28.November 2024 | 06:51

DHB-Team stürmt torreich in die WM-Hauptrunde

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Die deutsche Handball-Nationalmannschaft gewinnt auch ihr zweites Spiel bei der Weltmeisterschaft in Polen. Gegen die unnachgiebige serbische Auswahl wankt das offensivstarke DHB-Team in der Schlussphase, bringt die knappe Führung aber dank einer starken Verteidigung über die Zeit.

Die deutschen Handballer haben ihren ersten WM-Härtetest bestanden und den vorzeitigen Einzug in die Hauptrunde geschafft. Auch dank des in der zweiten Halbzeit überragenden Torhüters Joel Birlehm setzte sich die DHB-Auswahl gegen Serbien mit 34:33 (19:17) durch. Im abschließenden Vorrundenspiel am Dienstag (18 Uhr/ZDF und im Liveticker bei ntv.de) gegen Algerien soll durch den dritten Sieg die optimale Punkteausbeute für die nächste Turnierphase gesichert werden. Linksaußen Lukas Mertens mit sieben Toren und Kapitän Johannes Golla (6) waren beste Werfer der Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason.

„Ich glaube, dass Joel das Spiel heute für uns gewonnen hat, weil er in den letzten Minuten einige wichtige Bälle gehalten hat. In der Abwehr haben wir leider ein wenig geschwommen“, sagte Golla in der ARD. Gislason war „sehr glücklich, wir wussten, was dieses Spiel bedeutet“. Allerdings kritisierte er auch: „Wir haben zu viele leichte Tore bekommen.“

Vor rund 2500 Zuschauern im polnischen Kattowitz entwickelte sich von Beginn an der erwartete Krimi. Gislasons Team erlaubte sich diesmal zwar kaum Schwächephasen. Doch der erfahrene Gegner ließ die DHB-Auswahl nie klar davonziehen. Dass am Ende der angepeilte Erfolg heraussprang, hatte auch mit dem starken Birlehm zu tun. Zweiter Schlüssel zum Sieg war die fast durchweg ideale Chancenverwertung.

Die DHB-Auswahl startete wie schon beim 31:27-Auftaktsieg gegen Katar in die Partie: souverän und konzentriert. Der nach seiner Wadenzerrung wieder genesene Andreas Wolff hatte zwar Schwierigkeiten mit den platzierten Abschlüssen der Serben. Doch ansonsten stand die deutsche Defensive stabil. Und was noch viel mehr auffiel: die eigene Chancenverwertung. Vorne nutzten Mertens, Kai Häfner, Golla und Co. fast jede ihrer Gelegenheiten. Dadurch lag Gislasons Team im ersten Durchgang fast durchgängig mit zwei oder drei Treffern in Führung.

Der Isländer und seine Spieler hatten im Vorfeld genau gewusst, was sie erwartet. Nicht nur international erfahrene Akteure wie Petar Djordjic oder Lazar Kukic, sondern insgesamt jede Menge Abgezocktheit. Tatsächlich ließen sich die Serben während der gesamten Spielzeit trotz des Rückstands nie aus der Ruhe bringen. Eine Schwächephase wie im zweiten Durchgang gegen Katar durfte sich das deutsche Team gegen diesen Gegner nicht erlauben. Tat es auch nicht. Trotzdem blieb es eng. Weil die Serben im Vergleich zu Auftaktgegner Katar über eine viel höhere individuelle Klasse verfügen.

Als Gislason in einer Auszeit beim Stand von 11:10 (16.) dann reagierte und die Abwehr auf eine offensivere 3:2:1-Formation umstellte, kassierte Deutschland innerhalb der nächsten neun Minuten nur noch einen Treffer und baute seine Führung unter anderem durch einen sehenswerten Kempatreffer durch Christoph Steinert bis auf 16:12 aus. Doch Serbien, das zum Auftakt 36:27 gegen Algerien besiegt hatte, ließ sich nicht abschütteln und nutzte die Lücken in der deutschen Defensive weiter konsequent aus.

„Ich glaube, dass wir in der Abwehr noch etwas resoluter zupacken müssen“, forderte DHB-Sportvorstand Axel Kromer in der Pause. „Ansonsten ist eine Zwei-Tore-Führung zur Halbzeit erst mal gut.“ Was Kromer und dem Rest der deutschen Delegation gefallen haben dürfte: Tempogegenstöße und Effizienz vor dem gegnerischen Tor. Auch das Zusammenspiel zwischen Knorr und Kreis funktionierte.

Was neben einer durchweg stabilen Abwehr dagegen noch fehlte, war eine starke Torhüterleistung. Wolff fand nicht so gut ins Spiel wie noch gegen die Katarer. Fünf Minuten vor der Pause schickte Gislason daher den zweiten Torhüter Birlehm auf die Platte. Doch wenn den Serben etwas besonders gut gelang, dann ihre platzierten Abschlüsse. Zumindest anfangs. Denn der Gegner baute nach der Pause ab. Und Deutschland blieb anders als zuletzt extrem stabil. Birlehm wurde im Tor immer stärker, und im Angriff verwertete die DHB-Auswahl weiter so gut wie jede ihrer Chancen. Technische Patzer, Fehlwürfe oder Abwehrlücken wie noch gegen Katar? Waren diesmal kaum zu sehen.

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