Den öffentlichen Kassen in Mecklenburg-Vorpommern entgehen durch Tarifflucht und Lohndumping laut einer Berechnung des DGB jährlich fast 2,3 Milliarden Euro an Sozialbeiträgen und Einkommensteuer.
Den Beschäftigten im Nordosten, die nicht nach Tarif bezahlt werden, entgingen jährlich rund 1,9 Milliarden Euro, teilte der stellvertretende Vorsitzende des DGB Nord, Ingo Schlüter, am Sonntag mit.
Jeder betroffene Beschäftigte habe im Schnitt 5150 Euro weniger pro Jahr zur Verfügung als wenn er oder sie nach Tarif bezahlt würde. Die entgehenden Steuereinnahmen in Hohe von 845 Millionen Euro jährlich fehlten dem Land für Investitionen etwa in Bildung und Infrastruktur.
Es müsse leichter werden, Tarifverträge für alle Unternehmen einer Branche allgemeinverbindlich zu erklären, forderte Schlüter. Dafür sei die neue Bundesregierung gefordert. Nach Angaben des DGB Nord stehen in Mecklenburg-Vorpommern 44 Prozent der Beschäftigten unter dem Schutz eines Tarifvertrages.