Montag, 25.November 2024 | 05:54

DFB-Elf stellt alten Weltmeistern junge Wilde an die Seite

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Vom 14. Juni bis zum 14. Juli spielen die besten Fußballer des Kontinents in Deutschland den neuen Europameister aus. Die deutsche Nationalmannschaft darf das Turnier als Gastgeber eröffnen – und geht davon aus, nach den drei Vorrundenspielen den Weg Richtung Berlin einzuschlagen. Schottland, Ungarn und die Schweiz bringen indes ganz eigene Ambitionen mit. Die Gruppe A im Schnellcheck.

Deutschland

Die Stars: Toni Kroos, Manuel Neuer und Thomas Müller bestreiten schon ihre vierte EM. Das Trio der Alt-Vorderen – allesamt Weltmeister von 2014 – hat aber schon lange junge Typen an der Seite, die die Gesichter für die Zukunft sind. Jamal Musiala und Florian Wirtz sind die Hoffnungsträger des deutschen Fußballs und jetzt schon die Idole gerade für Kinder und Jugendliche. İlkay Gündoğan fällt als ruhiger Kapitän in der öffentlichen Aufmerksamkeit dahinter ab.

Der Trainer: Julian Nagelsmann war das Leben als Bundestrainer eher fremd. Der 36-Jährige liebt die tägliche Arbeit auf dem Platz. Als ihm bei den Testsiegen in Frankreich (2:0) und gegen die Niederlande (2:1) bewusst wurde, wie schillernd die Bühne im DFB-Amt sein kann, verlängerte er bis zur WM 2026. Mit einem radikalen Personalkurs setzte er ein Zeichen. Jetzt tritt er als jüngster deutscher Turniercoach in die Fußstapfen von Helmut Schön (WM 1974), Franz Beckenbauer (EM 1988) und Jürgen Klinsmann (WM 2006) , die die DFB-Elf bisher bei Heimturnieren betreuten.

Die Aussichten: DFB-Präsident Bernd Neuendorf will das „Maximale“. Julian Nagelsmann will sowieso immer gewinnen. Nach den Mutmacher-Siegen im Frühjahr gegen Frankreich (2:0) und die Niederlande (2:1) ist das Selbstvertrauen wieder da. Doch ist die DFB-Elf nach drei massiven Turnier-Enttäuschungen reif für den großen Coup? Die Gruppenphase gegen Schottland, Ungarn und die Schweiz muss überstanden werden. Dann können die Euphorie der Fans und ein bisschen Spielglück in den K.-o.-Runden sicher helfen – sogar bis zum Finale in Berlin.

Schottland

Die Stars: Einen ganz großen Star im Team gibt es nicht. Linksverteidiger Andy Robertson vom FC Liverpool ist als Kapitän die international bekannteste Führungsfigur. John McGinn von Aston Villa und der im vergangenen Jahr plötzlich zum Torjäger avancierte Scott McTominay von Manchester United sind die Stützen im Mittelfeld. Der vom FC Arsenal an Real Sociedad ausgeliehene Verteidiger Kieran Tierney zählt ebenfalls zu den Leistungsträgern.

Der Trainer: Der frühere José-Mourinho-Assistent Steve Clarke trägt seit 2019 die Verantwortung für das Nationalteam. Nach zehn verpassten Welt- und Europameisterschaften führte er die Bravehearts bei der EM 2021 auf die große Fußball-Bühne zurück – vor allem mit den Grundtugenden des Spiels. Jetzt ist Schottland zum vierten Mal bei einer EM dabei. Der 60-Jährige soll auch die Zukunft weiter gestalten. Sein Vertrag läuft bis 2026.

Die Aussichten: Schottland ist der große Außenseiter in der Gruppe, in der K.-o.-Runde stand das Team noch nie. Unterschätzen sollte man die Tartan Army aber nicht. Das 0:0 gegen England bei der EM vor drei Jahren hat den Schotten Selbstvertrauen gegeben, dass man mit viel Kampf auch große Gegner ärgern kann.

Ungarn

Die Stars: Torwart Péter Gulácsi oder Willi Orban (beide Rasenballsport Leipzig) sind nicht zuletzt deutschen Fußball-Fans ein Begriff. Aus dem EM-Aufgebot ragt aber Dominik Szoboszlai heraus. Der frühere Leipziger, der seit Sommer 2023 für den FC Liverpool aufläuft, ist der Dampfmacher im offensiven Mittelfeld. Auf seine genialen Momente setzen die Ungarn.

Der Trainer: Marco Rossi ist mittlerweile eine Institution in Ungarn. Der Italiener mit dem kahl rasierten Schädel hat als Vereinscoach lange in dem Land gearbeitet, ehe er im Juni 2018 den Belgier Georges Leekens als Nationaltrainer ablöste. Rossi, der in den 90ern auch mal eine Saison für Eintracht Frankfurt verteidigte, ist der Architekt des Aufschwungs.

Die Aussichten: Die Ungarn sind zum dritten Mal nacheinander bei der EM dabei. 2021 schieden sie mit zwei Remis in der deutschen Hammer-Gruppe F als Vierter aus. Ungarn kann also mit den Großen mithalten – das schürt in der Heimat eine hohe Erwartungshaltung. Ein Aus in der Gruppenphase wäre diesmal eine Enttäuschung.

Schweiz

Die Stars: Die Eidgenossen werden mit einer Reihe von Bundesliga-Spielern antreten. Angeführt wird das Team von Kapitän und Mittelfeld-Routinier Granit Xhaka, der mit Bayer Leverkusen gerade das Double aus Meisterschaft und DFB-Pokal gewonnen hat. Auch Ex-Bayern-Torwart Yann Sommer (Inter Mailand) und der frühere Dortmunder Verteidiger Manuel Akanji (Manchester City) sind tragende Säulen der Mannschaft. Bayerns ehemaliger Offensivspieler Xherdan Shaqiri (Chicago Fire) könnte vorne für besondere Momente sorgen.

Der Trainer: Murat Yakin ist seit Sommer 2021 im Amt, trotz der geglückten Qualifikation für die EM aber nicht unumstritten. Die Erwartungshaltung in der Schweiz ist hoch – gemessen an der Größe dieser immer noch recht kleinen Fußball-Nation vielleicht mitunter auch zu hoch.

Die Aussichten: Seit 2014 erreichten die Schweizer bei jedem großen Turnier die K.-o.-Runde, vor drei Jahren schafften sie es erstmals bei einer EM ins Viertelfinale. Die Eidgenossen gelten als stärkster deutscher Vorrunden-Gegner. Die Gruppenphase zu überstehen, ist daher auch diesmal das Minimalziel. Womöglich ist auch wieder das Viertelfinale drin.

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