Freitag, 15.November 2024 | 08:55

Deutschlandticket kommt auf dem flachen Lande noch nicht an

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Das zum 1. Mai eingeführte Deutschlandticket für 49 Euro hat sich in Mecklenburg-Vorpommern noch nicht zum Verkaufsschlager entwickelt.

Wie Verkehrsminister Reinhard Meyer (SPD) sagte, haben einer aktuellen Umfrage des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen zufolge im Nordosten erst 3,6 Prozent der Befragten ein solches Ticket gekauft oder bestellt. In Berlin oder Hamburg liege der Anteil laut Umfrage bei über 20 Prozent. „Erste Erkenntnis, und das hatten wir vermutet: Es ist vor allem ein Metropolen-Ticket“, konstatierte Meyer.

Als Grund für die regional unterschiedliche Nutzung nannte er die noch sehr unterschiedlichen Verkehrsangebote. „Wir müssen in Mecklenburg-Vorpommern noch die Voraussetzungen schaffen, damit das Deutschlandticket, das ein gutes Ticket ist, besser genutzt wird“, betonte der Minister. Dies bedeute insbesondere Angebotsausbau im ländlichen Raum. Im Rahmen einer Mobilitätsoffensive solle der Schienennahverkehr wieder erweitert werden. Taktfahrpläne sollen für bessere Anschlüsse sorgen, vom kommenden Jahr werde ein landesweites Rufbussystem eingeführt. Dafür würden auch Mittel eingesetzt, die aus Zuweisungen des Bundes für den Regionalverkehr angespart wurden.

Das Deutschlandticket war nach zähem Ringen zwischen Bund und Ländern Anfang Mai als Nachfolger des in der Corona-Zeit extrem viel genutzten 9-Euro-Tickets eingeführt worden. Die Bundesländer können weitergehende Rabatte für den Nahverkehr gewähren. So bekommen Azubis in Mecklenburg-Vorpommern das Ticket schon für 29 Euro. Vom Herbst an soll laut Meyer auch für Senioren im Land dieser reduzierte Preis gelten.

Forderungen der Grünen im Landtag, diese Vergünstigung generell auch auf Studenten und Schüler zu erweitern, wies Meyer unter Hinweis auf begrenzte finanzielle Spielräume des Landes zurück. Der Bund weigere sich zudem bislang, sich an den Zusatzkosten für vergünstigte Studenten-Tickets zu beteiligen. Und in Mecklenburg-Vorpommern habe mit Ludwigslust-Parchim erst ein Landkreis verbindlich erklärt, ein Schüler-Deutschlandticket für dann 19 Euro im Monat anzubieten. „Ich habe die große Hoffnung, dass andere Kreise und die kreisfreien Städte diesem Beispiel folgen“, sagte Meyer.

„Die Pläne der Landesregierung lassen bestimmte Bevölkerungsgruppen einfach am Bahnsteig zurück“, beklagte die Grünen-Landtagsabgeordnete Jutta Wegner. Gerade bei der Schülerbeförderung drohe zudem nun ein Flickenteppich.

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