Auf die derzeit deutlich steigenden Spritpreise reagieren Parteien in Mecklenburg-Vorpommern mit unterschiedlichen Konzepten. So mahnte die Linke am Donnerstag erneut einen zügigen Ausbau des öffentlichen Nahverkehrsangebots an.
„Ein guter Nahverkehr muss mit der neuen Regierung gelingen. Es muss auch in Mecklenburg-Vorpommern möglich sein, eine Alternative zum Auto anzubieten – und das bezahlbar und für Kinder und Jugendliche möglichst kostenfrei“, sagte die scheidende Landtagsabgeordnete Mignon Schwenke. In weiten Teilen des Landes bestimme die Schülerbeförderung das Nahverkehrsangebot – und das sei keine Alternative zum Auto, auf das vor allem Berufspendler noch immer angewiesen seien.
Die FDP, die bei der Landtagswahl Ende September nach zehn Jahren den Wiedereinzug in den Landtag geschafft hatte, verlangt eine Entlastung der Autofahrer durch steuerlichen Ausgleich. „Pauschbeträge müssen sich auch an den Realitäten ausrichten und dürfen derartige Preissteigerungen nicht ignorieren“, forderte der Landesvorsitzende René Domke.
Selbst wenn endlich ein umfassendes Mobilitätskonzept für das Land auf den Tisch komme, dauere es Jahre, bis es seine Wirkung entfalten könne. „Traumtänzereien, die vielleicht in Metropolen funktionieren, sind im ländlichen Raum nicht umsetzbar“, meinte Domke und warnte damit vor überzogenen Erwartungen an den öffentlichen Nahverkehr. Zudem könnten die Menschen im Nordosten nicht von heute auf morgen auf Elektroautos umsteigen.
Im Zuge der Corona-Krise war der Benzinpreis im Vorjahr zeitweise unter 1,10 Euro je Liter gesunken, Diesel kostete zum Teil weniger als 1 Euro. Inzwischen sind die Benzinpreise auf 1,70 Euro und mehr gestiegen; für Diesel wird in den Morgenstunden inzwischen mehr als 1,50 Euro je Liter verlangt.