CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz würde im Fernsehen lieber mit Alice Weidel von der AfD diskutieren als mit Bundeskanzler Olaf Scholz von der SPD. „Ich bin nicht wirklich begeistert davon, dass wir diese Fernsehdiskussionen führen und ich da dreimal das Vergnügen habe, mit Olaf Scholz ein Duell zu führen“, sagte Merz beim Leserforum der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Lieber würde er mit Alice Weidel streiten, sagte Merz, der nach Grünen-Kandidat Robert Habeck und SPD-Kandidat Scholz der dritte Gast in der Veranstaltungsreihe war.
Bei Weidels Rede auf dem AfD-Parteitag, „da kann es Ihnen doch nur eiskalt den Rücken runterlaufen“. Er wolle dem Eindruck entgegentreten, dass es zwischen AfD und CDU Übereinstimmungen gäbe – es gebe vielmehr „fundamentale inhaltliche Unterschiede“. „Ich möchte über diese Themen mit Frau Weidel öffentlich diskutieren. Und ich gehe der Diskussion mit der Frau auch nicht aus dem Weg“, sagte Merz. „Darüber werde ich hoffentlich Gelegenheit haben, in diesem Wahlkampf noch mal zu reden – und dann fliegen die Fetzen.“
Habeck wollte Triell oder gar nicht
Auf den amtierenden Bundeskanzler hat Merz weniger Lust: „Mit Olaf Scholz wird’s mir schon zur ersten Hälfte der ersten Sendung langweilig.“ Die Kanzlerkandidaten von Union und SPD treffen am 9. Februar bei ARD und ZDF aufeinander, am 16. Februar moderieren Pinar Atalay und Günther Jauch das Duell bei RTL und ntv. Nur drei Tage später, am 19. Februar gibt es dann einen letzten Termin bei Welt TV und bild.de.
Die Öffentlich-Rechtlichen hatten eigentlich ein weiteres Duell angesetzt: Der Grünen-Spitzenkandidat Robert Habeck sollte auf Weidel treffen. Habeck, dessen Partei in Umfragen derzeit nur knapp hinter der SPD liegt, wollte mit Scholz und Merz diskutieren oder gar nicht – und sagte ab. Bei der letzten Bundestagswahl hatte es auch Trielle gegeben.