Die Zahl der Krankschreibungen wegen Erkältungskrankheiten lag in Mecklenburg-Vorpommern im Oktober 49 Prozent über dem Vorjahresniveau. Das zeigt eine Analyse der Krankendaten der DAK-Versicherten.
Für das vierte Quartal liegen aktuell die Zahlen für Oktober und November vor: Allein bei den Atemwegserkrankungen gibt es bei den Krankschreibungsfällen von September 2024 auf Oktober 2024 ein deutliches Plus von rund 38 Prozent. Dieser Anstieg im Herbst zu Beginn der Erkältungssaison sei demnach allerdings grundsätzlich nicht ungewöhnlich.
Krankenstand war im Sommer gesunken
Der Analyse zufolge war der Krankenstand in den Sommermonaten in Mecklenburg-Vorpommern zuletzt gegen den Bundestrend gesunken.
Im dritten Quartal waren die Fehltage um 3,4 Prozent auf rund 521 Tage je 100 Versicherte zurückgegangen. Das bedeutet, dass in den untersuchten Monaten Juli bis September im Schnitt jede Arbeitnehmerin und jeder Arbeitnehmer im Land an 5,2 Tagen krankheitsbedingt ausfiel.
„Ob es sich um kurzfristige Effekte oder eine generelle Trendwende handelt, werden wir in den kommenden Monaten weiter untersuchen“, sagt Sabine Hansen, Landeschefin der DAK-Gesundheit in Mecklenburg-Vorpommern.
Laut der Analyse der DAK-Gesundheit liegen die Menschen in MV mit einem Krankenstand von 5,7 Prozent (Vorjahreszeitraum 5,9 Prozent) jedoch noch weit über dem Bundesschnitt von fünf Prozent.
Depressionen bleiben auf hohem Niveau
Fehltage aufgrund von Muskel-Skelett-Erkrankungen wie Rückenschmerzen gingen laut DAK im dritten Quartal um mehr als 15 Prozent auf 100 Tage je 100 Versicherte zurück. Sie rangieren damit hinter psychischen Leiden wie Depressionen auf Rang zwei der bedeutendsten Erkrankungen, wie die DAK weiter mitteilte.
Mehr als jeder fünfte Ausfalltag erfolgte demnach aufgrund von psychischen Erkrankungen wie beispielsweise Depressionen. Sie rangieren mit einem Anteil von 20 Prozent am gesamten Krankenstand laut aktueller Analyse auf Platz eins der häufigsten Krankheitsarten.
Auch die Barmer hat bei ihrer Untersuchung in den letzten Jahren eine deutliche Steigerung der Arbeitsunfähigkeiten festgestellt. „Dies gilt insbesondere für den Bereich der psychischen Erkrankungen. Ein weiterer Faktor ist die Demografie“, sagte Henning Kutzbach, Landesgeschäftsführer der Barmer in Mecklenburg-Vorpommern.
Bei älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern nimmt die Dauer der Arbeitsunfähigkeit demnach gerade in MV zu. Prävention könne dabei helfen, dieser Entwicklung entgegenzuwirken.
Für die aktuelle Krankenstands-Analyse wertete das Berliner IGES Institut laut DAK die Daten von rund 59.000 erwerbstätigen DAK-Versicherten in Mecklenburg-Vorpommern aus.