Donnerstag, 28.November 2024 | 00:32

CL-Auftaktniederlage in Paris: „Totale Fehlentscheidung“ erregt unterlegenen BVB

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Wenig Risiko, kein Lohn – auch eine ungewohnte Mauertaktik hat Borussia Dortmund nicht vor einem Fehlstart in die Champions League bewahrt.

Beim als Titel-Mitfavoriten gehandelten Starensemble von Paris Saint-Germain musste das Team von Trainer Edin Terzić ein 0:2 (0:0) hinnehmen. Der Plan, dem mit Stars wie Kylian Mbappé, Ousmane Dembélé und Randal Kolo Muani besetzten Zaubersturm der Franzosen mit einer Fünferkette zu neutralisieren, ging nur in der ersten Halbzeit auf.

„Wir können es nett formulieren und sagen: Der Respekt war zu groß. Oder wir sprechen es klar an und sagen: Wir waren nicht mutig genug. Heute war es eine verdiente Niederlage“, sagte Trainer Edin Terzic bei Prime Video: „Es steckt in uns, aber wir haben es zu spät gezeigt.“

Nach Wiederanpfiff schlug Paris vor 49.000 Zuschauern im Prinzenpark aus seiner Überlegenheit Kapital und kam durch einen äußert umstrittenen Handelfmeter von Mbappé (49.) sowie ein Tor des Ex-Dortmunders Achraf Hakimi (58.) zu einem verdienten Sieg. Damit geriet der BVB in der als schwer eingeschätzten Gruppe F mit den weiteren Gegnern Newcastle United und AC Mailand, die sich zum Auftakt 0:0 trennten, bereits früh ins Hintertreffen. Nächster Gegner ist am 4. Oktober daheim Milan.

Für großen Unmut sorgte der Elfmeterpfiff, der den BVB auf die Verliererstraße brachte. Nach Flanke von Dembélé schoss Mbappé dem deutschen Nationalverteidiger Niklas Süle aus kurzer Entfernung den Ball an die Hand. Eine harte Entscheidung vom spanischen Schiedsrichter Jesus Gil Manzano, die auch nicht vom Video-Schiedsrichter zurückgenommen wurde.

„Wir sind heute sehr viel dem Ball hinterher gelaufen. In der ersten Halbzeit haben wir gut verteidigt, haben aber zu schnell den Ball verloren“, sagte Emre Can bei Prime Video. Zum umstrittenen Elfmeter sagte der BVB-Kapitän: „Er fällt auf seine Hand, und er muss sich ja abstützen. Ich habe dem Schiedsrichter mehrfach gesagt, dass er sich das anschauen soll. Das hat er leider nicht getan.“ BVB-Berater Matthias Sammer wurde noch deutlicher: „Ich finde, dass es eine spielentscheidende Szene und eine totale Fehlentscheidung war“, sagte er:

Kein Niclas Füllkrug, kein Sebastien Haller, dafür aber drei Innenverteidiger – Terzić wählte bei seiner Startformation die defensive Variante gegen den wohl schnellsten Sturm von Europa. Das Konzept ging in den ersten 45 Minuten zumindest vom Ergebnis her auf, wenngleich das PSG-Übergewicht mit 72 Prozent Ballbesitz und 10:4 Ecken erdrückend war. Vor allem mit unnötig schnellen Ballverlusten machte der BVB sich das Leben selbst schwer. Dafür hielten Mats Hummels und Co. die Räume eng, sodass die PSG-Offensive nur zu wenig klaren Torchancen kam. Glück hatten die Dortmunder in der 19. Minute, als der Portugiese Vitinha nur den Pfosten traf. Viel lief bei den Gastgebern über Dembélé, der sich einst beim BVB in Richtung Barcelona weg gestreikt hatte.

In der Offensive lief bei Dortmund dagegen wenig zusammen. Bei den wenigen Umschaltsituationen agierten die Schwarz-Gelben zu unpräzise – mal abgesehen von einem unplatzierten Schuss von Donyell Malen (14.). Erschwerend kam auf Dortmunder Seite hinzu, dass sich Marcel Sabitzer nach einem Sprint früh verletzte und für Felix Nmecha vom Feld musste.

Die Dortmunder Defensiv-Taktik reichte nicht, denn Mbappé verwandelte den Strafstoß eiskalt und erzielte bereits sein achtes Saisontor. Der Bundesligist musste etwas aufmachen und wurde eiskalt erwischt. Hakimi legte nach Doppelpass mit Vitinha sehenswert nach. Der BVB scheiterte derweil meist schon beim Überspielen der ersten Reihe, wirkte hektisch und ungeschickt. Adeyemi und Malen fehlten abgestimmte Laufwege, einen Verbindungsspieler von Klasse gab es nicht, die Entlastung sank in dieser Phase auf null.

Terzić reagierte, brachte Nationalstürmer Füllkrug, Altstar Marco Reus und Jamie Bynoe-Gittens ins Spiel – allerdings ohne durchschlagenden Erfolg. Bynoe-Gittens traf immerhin noch den Außenpfosten (79.). Damit hatte der BVB wie schon beim Achtelfinal-Aus im März 2020 gegen PSG das Nachsehen.

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