Die neueste politische Situation in Syrien bietet dieser Tage viel Anlass für Diskussionen und auch Spekulationen darüber, wie sich die Dinge jetzt möglicherweise neue sortieren.
„Syrerinnen und Syrer sind in Wismar weiter herzlich willkommen“, so sagt es Wismars Bürgermeister Thomas Beyer – und mehr noch: „Das Assad-Regime wurde gestürzt und viele Menschen haben sich darüber gefreut. Ich wende mich vor allem auch an die Menschen, die aus Syrien zu uns gekommen sind und mit uns friedlich in Wismar zusammenleben. Es sind insgesamt 794 syrische Staatsbürger. Hinzu kommen noch einige, die bereits eingebürgert wurden. Viele von Ihnen arbeiten hier, in Restaurants, Cafés, in Pflegeeinrichtungen, im Krankenhaus, in Industriebetrieben und in vielen weiteren Unternehmen. Wir leben gut zusammen, wir begegnen uns auf der Straße, wir leben Tür an Tür.
Ich wende mich gerade auch an Sie, weil ich mir sicher bin, dass Sie die Ereignisse in Syrien mit bangem Herzen verfolgt haben und gefeiert haben, aber auch Tränen in den Augen hatten, genau wie auch ich, als Sie sahen, wie Menschen dort aus den Gefängnissen kamen – Kleinkinder, Babys, Menschen, die ihr Gedächtnis verloren hatten, die nicht mehr wussten, wer sie sind. Wie furchtbar kann so etwas sein.
Und nun wird in Deutschland in der Politik darüber diskutiert, dass sie jetzt zurückkehren müssten nach Syrien. Wie respektlos kann so etwas sein? Noch wissen wir nicht, wie stabil die Lage in Syrien sein wird. Ich hoffe das sehr und ich wünsche Ihnen, dass Ihr Land zu Ruhe kommt und dass es dort eine stabile Politik gibt, die alle Menschen mit einschließt. Das wünsche ich Ihnen von Herzen. Aber ich schäme mich für diese Debatte, die hier geführt wird und ich sage Ihnen, Sie sind hier in unserer Stadt weiter herzlich willkommen. Sie entscheiden, ob Sie zurückwollen oder ob sie hier weiter mit uns leben, denn viele von Ihnen sind bereits deutsche Staatsbürger.
Ich grüße Sie mit einem alten Gruß, der religionsübergreifend und weltumspannend ist: Friede sei mit Euch, Salam Aleikum. Friede sei mit Ihnen.“