Der Prozess gegen den mutmaßlichen Verantwortlichen für den Brand der Flüchtlingsunterkunft in Groß Strömkendorf beginnt kommende Woche.
Am Mittwoch (10. Mai) soll der 32 Jahre alte Angeklagte vor dem Landgericht in Schwerin erscheinen, wie das Gericht am Dienstag mitteilte. Für das Verfahren vor der Großen Strafkammer sind bis Juni sechs weitere Termine anberaumt.
Neben dem Brand der Flüchtlingsunterkunft am 20. Oktober 2022 werden dem Feuerwehrmann vier weitere Fälle schwerer Brandstiftung zur Last gelegt. Der Brand des ehemaligen Hotels „Schäfereck“ in Groß Strömkendorf war das letzte und schwerste Feuer in der Brandserie. In dem reetgedeckten Gebäude mit Platz für 150 Menschen waren zu diesem Zeitpunkt noch 14 Geflüchtete aus der Ukraine untergebracht. Diese konnten das Gebäude rechtzeitig verlassen.
Der Gesamtschaden wird laut Gericht mit 8,7 Millionen Euro angegeben. Schwere Brandstiftung wird gemäß Strafgesetzbuch mit Freiheitsstrafen nicht unter einem Jahr geahndet. Die Maximalstrafe beträgt demnach zehn Jahre.
Der Brand im Landkreis Nordwestmecklenburg zog bundesweites Aufsehen auf sich, vor allem da zunächst ein fremdenfeindlicher Hintergrund nicht ausgeschlossen werden konnte. Auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) besuchte den Brandort. Das vor der Unterkunft platzierte Schild des Deutschen Roten Kreuzes war zuvor mit einem Hakenkreuz beschmiert worden. Die Bürger vor Ort sahen sich hingegen zu Unrecht in die rechte Ecke gerückt.
Der Verdacht erhärtete sich schlussendlich nicht. Die Ermittlungen hätten keine Anhaltspunkte für eine politisch motivierte Tat ergeben, hieß es von der Staatsanwaltschaft in Schwerin im März.