Der Mobilfunkanbieter Telefónica Deutschland hat deutliche Preiserhöhungen angekündigt.
Die Grundpreise für Neukunden sollen im Mobilfunk bei allen Tarifen von Konzernmarken wie O2 oder Blau im Frühjahr um bis zu zehn Prozent steigen. „Mehr Leistung zum selben Preis ist – anders als früher – nicht mehr möglich“, sagte Markus Haas, Vorstandschef von Telefónica Deutschland, dem „Handelsblatt“.
Dafür seien etwa die nötigen Investitionen in den Netzausbau zu hoch. Parallel werden Haas zufolge die Leistungen verbessert. Es gehe nicht um „platte Preisaufschläge“, sagte er der Zeitung weiter. Beginnen werde das Unternehmen mit den Preiserhöhungen in Kürze bei den Prepaid-Angeboten.
Haas‘ Ankündigung markiert laut „Handelsblatt“ eine Trendwende. Andere Mobilfunkanbieter dürften sich anschließen. Die Deutsche Telekom teilte dem „Handelsblatt“ mit, sie halte sich hinsichtlich möglicher Preiserhöhungen „alle Optionen“ offen. Vodafone lehnte eine Stellungnahme ab.
Die Telekommunikationsbranche ist von steigenden Strom- und Lohnkosten sowie höheren Aufwendungen für den Ausbau ihrer Netzinfrastruktur betroffen. Ende Dezember hatten Deutschlands Handynetzbetreiber schließlich eine staatliche Ausbaupflicht erfüllt: In allen Bundesländern seien mindestens 98 Prozent der Haushalte mit Bandbreiten von 100 oder mehr Megabit pro Sekunde versorgt, teilten Vodafone, Telefónica und die Deutsche Telekom mit.
Anfang November hatten die Firmen diese Vorgabe noch in einigen Bundesländern verfehlt. Telefónica teilte im Dezember mit, dort, wo bisher eine Mindestversorgung von 50 Megabit pro Sekunde gegeben war, habe man die Mobilfunkstandorte umgebaut und auf mindestens 100 Mbit pro Sekunde aufgerüstet.