Das Coronavirus macht im Nordosten noch einen großen Teil der Atemwegsinfekte aus – besonders bei älteren Menschen. Die Grippefälle liegen laut Landesgesundheitsamt jedoch unter dem Level der Vorsaison.
Zur Halbzeit der Erkältungssaison liegt die Zahl der gemeldeten Atemwegserkrankungen in Mecklenburg-Vorpommern auf einem „für die Jahreszeit typischen Niveau“. Das teilte das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) am Donnerstag in Rostock mit. Seit der 48. Kalenderwoche sei ein Anstieg an Erkältungen zu beobachten gewesen, er sei jedoch deutlich niedriger ausgefallen als in der Vorsaison. In der 51. Kalenderwoche seien die Atemwegsinfektionen sogar wieder zurückgegangen.
Am häufigsten wurden in den stichprobenartigen Erhebungen demnach seit Oktober Coronaviren (971 Befunde) und Rhinoviren (745 Befunde) als Auslöser für Erkältungen nachgewiesen. „Mit einer Positivenquote von fast 25 Prozent machte Sars-CoV-2 bislang den größten Anteil aus, wobei hierbei insbesondere ältere Personen betroffen waren“, sagte Martina Littmann, Leiterin der Abteilung Gesundheit. Der Anstieg bei den Corona-Infektionen habe sich jedoch in den vergangenen drei Wochen nicht mehr fortgesetzt.
Die Zahl der Grippefälle liegt dem Lagus zufolge bisher deutlich unter dem Level im Vorjahr. Seit Beginn der Saison sind demnach rund 400 Influenza-Infektionen gemeldet worden. In der Vorsaison zählte das Lagus zum gleichen Zeitpunkt bereits mehr als 10 000 Fälle – vor Beginn der Pandemie, also in der Saison 2019/2020, waren es 103 Fälle. Im Vorjahr habe die Grippewelle ungewöhnlich früh im November begonnen und sei sehr heftig verlaufen, erläuterte das Lagus. In dieser Saison seien die Zahlen bislang noch niedrig – stiegen aktuell jedoch deutlich an.
Zum Jahresende sei nunmehr auch ein deutlicher Anstieg der Respiratorischen Synzytial-Viren zu spüren, teilte Littmann weiter mit. „Aus den Erfahrungen der Vorsaisons ist davon auszugehen, dass sich dieser steigende Trend zu Jahresbeginn weiter fortsetzen wird.“
Das Lagus wies darauf hin, dass insbesondere für Risikogruppen eine Impfung gegen Influenza und das Coronavirus weiter empfohlen werde. Bis Mitte April berichtet das Lagus wöchentlich über die Atemwegserkrankungen im Nordosten.