Deutschland kommt mit der Herstellung der Impfdosen nicht hinterher. Entwickler Biontech fordert nun finanzielle Hilfen für die Produktion – und blickt auch auf das nächste Jahr.
Angesichts des steigenden Bedarfs an Impfdosen fordert der Mainzer Hersteller Biontech die Politik auf, sich finanziell für den Ausbau der Produktion zu engagieren. „Im vergangenen Jahr hätte uns mehr Geld nicht geholfen, weil wir den Produktionsprozess im großen Maßstab erst sicher aufstellen mussten“, sagt Sierck Poetting, operativer Geschäftsführer und Finanzvorstand von Biontech, in der aktuellen Ausgabe des „Spiegel“.
„Jetzt aber würde Geld helfen. Erst recht, wenn wir für nächstes Jahr eine Kapazität von drei Milliarden Dosen antizipieren sollen, wie es diese Woche bereits angefragt wurde“, erklärte der Biontech-Geschäftsführer. Laut Poetting zeichne sich ab, dass der Impfstoffbedarf im kommenden Jahr noch zunehmen werde: „Es gibt unterversorgte Länder, es könnte eine dritte Impfdosis gegen mutierte Varianten des Virus notwendig werden, oder es könnten sich ganz neue Mutationen entwickeln.“
Zum Vorschlag von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, mit Geldern aus dem EU-Haushalt den Ausbau oder die Umwidmung bestehender Produktionsstätten zu unterstützen, sagt Poetting, der Vorschlag „könnte idealerweise dazu führen, dass mittelfristig Kapazitäten erhöht werden könnten“.
Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erklärte am Samstag zu möglichen Hilfen auf Twitter, Biontech habe beim Impfgipfel am 1. Februar einen möglichen Finanzbedarf von bis zu 400 Millionen Euro für die Reservierung von Kapazitäten und Rohstoffen bis in das nächste Jahr hinein dargelegt. „Wir sind im Austausch mit dem Unternehmen, um dies weiter zu konkretisieren.“