Mittwoch, 27.November 2024 | 08:53

Bildungsministerium gewarnt: Höchster Krankenstand bei älteren Lehrkräften

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Das Bildungsministerium in Mecklenburg-Vorpommern will durch einen Ausbau des Gesundheitsmanagements für Lehrkräfte gegen den hohen Krankenstand angehen.

„Ältere Lehrkräfte sind länger krank als jüngere Lehrkräfte“, stellte Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) am Donnerstag in Schwerin fest. Bei Über-60-Jährigen liege die Quote beim Krankenstand bei 16,9 Prozent, zwischen 30 und 39 Jahren seien es nur 6,7 Prozent.

Die Zahl der Ausfälle steigt jedoch auch insgesamt: Dem aktuellen Lehrkräfte-Gesundheitsbericht nach stieg der Krankenstand unter Lehrerinnen und Lehrern im Nordosten seit dem Schuljahr 2018/2019 von 6,4 Prozent auf 7,9 Prozent im Schuljahr 2021/2022. Der Durchschnitt bei den Krankentagen im Schuldienst lag laut dem Ministerium zuletzt bei 29,7 Tagen im Jahr. Oldenburg gab jedoch zu bedenken, dass für über 40 Prozent der insgesamt anfallenden Ausfälle 2,5 Prozent der Beschäftigten verantwortlich sind: Diese sind demnach langzeitkrank.

Aus Sicht der Ministerin stellt der hohe Krankenstand eine Mehrbelastung für die gesunden Kolleginnen und Kollegen dar, die Vertretungsstunden leisten müssen. „In diesem Spannungsbogen ist es immer wichtiger, die Gesundheit der tätigen Lehrkräfte zu fördern“, so Oldenburg. Die Mittel, die für Präventions- und Entlastungsmaßnahmen ausgegeben werden, stiegen laut Ministerium von rund 1,4 Millionen Euro im Jahr 2015 auf zuletzt über 2 Millionen Euro an.

Oldenburg verteidigte in diesem Zusammenhang auch die Praxis der sogenannten Anrechnungsstunden. Die Lehrverpflichtung von älteren Lehrerinnen und Lehrern wird in drei Schritten ab 57, 60 und 63 Jahren insgesamt um vier Stunden reduziert. Der Ministerin zufolge werden die dadurch frei werdenden Stunden jedoch nicht durch Mehrarbeit des übrigen Kollegiums ausgeglichen, sondern es werden dafür neue Stellen ausgeschrieben.

Sie erkannte jedoch an, dass es wegen des akuten Lehrkräftemangels in ganz Deutschland eine Herausforderung sei, die wegfallenden Stunden auszugleichen. Laut einer Hochrechnung erhalten etwa zum 1. Februar 2024 deutlich über ein Drittel aller Lehrerinnen und Lehrer an öffentlichen Schulen im Land Anrechnungsstunden, insgesamt rund 4600.

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