Die Schweriner Gesundheitsministerin Stefanie Drese hat die geplante Krankenhausreform gegen Kritik aus der Ärzteschaft und Krankenhausbranche des Landes verteidigt. „Wenn die zentralen Punkte so umgesetzt werden, stehen nach meiner Einschätzung die Krankenhäuser in Mecklenburg-Vorpommern auch besser da, als sie jetzt dastehen“, sagte die SPD-Politikerin am Mittwoch in Rostock bei einem Pressegespräch mit Ärzte- und Krankenhausvertretern. Sie verwies etwa auf die angestrebte Stärkung einer Grundfinanzierung statt der fallbasierten Vergütung. Gerade in einem Flächenland wie MV, wo sich zudem saisonal viele Touristen aufhielten, könnten Fallpauschalen die Finanzierung nicht gewährleisten.
Der Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern, Uwe Borchmann, sieht hingegen anhand eines inzwischen vorliegenden Referentenentwurfs des Bundesgesundheitsministeriums die Gefahr, dass vor allem kleinere Krankenhäuser in MV bestimmte Leistungen in Zukunft nicht mehr erbringen werden können. „Diejenigen, die auf Bundesebene über dieses Gesetz sprechen, sind von der Realität in unserem Bundesland sehr, sehr weit entfernt.“ Man könne die Ziele der Reform verstehen. Es gebe aber noch viel nachzuarbeiten.
Nach Aussage Dreses hat MV seine Hausaufgaben in Sachen Krankenhausstruktur bereits gemacht. „Wenn es irgendwo Einsparungen gibt, dann eben nicht bei uns.“ Es gehe hier vielmehr um andere Bundesländer in Westdeutschland. „Wir sind 1990 mit 55 Kliniken und 19.000 Betten gestartet, sind jetzt bei 37 Krankenhäusern und 10.000 Betten.“ Diese Struktur solle erhalten bleiben, wo nötig etwa mit Ausnahmeregelungen.
Borchmann sagte, MV werde wegen seiner Struktur viele dieser Ausnahmeregelungen benötigen. Bei diesen Regelungen hänge man aber zu sehr vom guten Willen auf Bundesebene ab. „Das wird eine zentrale Zielstellung sein, da sind wir uns auch einig mit dem Gesundheitsministerium, die Hoheit über diese Ausnahmen zurückzubekommen.“