In der Corona-Krise wollen die Gesundheitsminister von Bund und Ländern an diesem Dienstag über einheitliche Erleichterungen für Geimpfte beraten, die eine Auffrischungsdosis bekommen haben.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte vor den Minister-Beratungen einen Vorschlag dazu angekündigt, dass Geboosterte bei Zugangsregeln nach dem Modell 2 G plus vom vorgesehenen zusätzlichen Test befreit sein sollen.
Geimpfte mit Auffrischungsimpfungen noch zum Testen zu schicken, sei medizinisch nicht sinnvoll, sagte Lauterbach der ARD. Zudem könne ein Ende der Testpflicht ein Anreiz sein, sich boostern zu lassen. Einem Entwurf zufolge, über den die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, soll in „medizinischen und pflegerischen Einrichtungen“ zum Schutz besonders gefährdeter Personengruppen weiterhin auch von Geboosterten ein negatives Testergebnis verlangt werden.
Vor Lockerungen für Geboosterte warnte dagegen die Vorstandsvorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD), Ute Teichert. Solch ein Schritt sei verfrüht, sagte sie den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Es wäre klüger, abzuwarten, wie sich die Pandemie in den kommenden Wochen entwickelt.“
In mehreren Ländern sind Geboosterte bereits von der Testpflicht bei 2 G plus ausgenommen – so in Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Thüringen, Baden-Württemberg und im Saarland. In Baden-Württemberg und in Thüringen etwa gilt dies auch für Menschen, deren zweite Impfung weniger als sechs Monate zurückliegt, und für Genesene, deren Covid-19-Erkrankung nicht länger als sechs Monate her ist. Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder kündigte an, Geboosterte bräuchten bei 2 G plus keinen Test. Das solle allerdings erst 15 Tage nach der Auffrischungsimpfung gelten.