Trainer André Breitenreiter muss bei der TSG 1899 Hoffenheim offenbar die Koffer packen. Dies ist laut der „Bild“-Zeitung das Ergebnis der Krisengespräche vom heutigen Sonntag. Vonseiten des Fußball-Bundesligisten gab es bisher keine Stellungnahme. Am Vormittag hatten sich Sportchef Alexander Rosen und die Geschäftsführung getroffen. Die Kraichgauer hatten am Samstag mit 2:5 beim VfL Bochum verloren und stecken endgültig tief im Abstiegskampf.
Nach dem zehnten sieglosen Pflichtspiel nacheinander war der Druck auf Breitenreiter riesengroß. In den vergangenen fünf Partien (vier Pleiten) hagelte es 17 Gegentore. „Fakt ist auf jeden Fall: Es muss etwas passieren“, hatte der Coach selbst gesagt. Er war im vergangenen Sommer als Meistertrainer des FC Zürich und Nachfolger von Sebastian Hoeneß gekommen, der nach einer ähnlichen Negativserie hatte gehen müssen. Breitenreiter stand nach einem starken Liga-Start mit seiner Mannschaft zwischenzeitlich auf dem vierten Tabellenplatz – stürzte nun aber völlig ab und wirkte zunehmend ratlos.
In Bochum machte der Trainer seinem Ärger über sein schwaches Team mit deutlichen Worten Luft. „Das, was ich heute gesehen habe, kann ich in keinster Weise akzeptieren. Das hat nichts mit Profifußball zu tun“, sagte der frühere Trainer von Hannover 96 und Schalke 04 nach dem Debakel. „Das werde ich mir sicherlich so nicht mehr gefallen lassen.“
Sportchef Alexander Rosen vermied ein klares Bekenntnis zum Trainer, explizite Kritik an ihm übte er aber auch nicht. „Ich sage, es ist ein Thema, alles zu hinterfragen und zu diskutieren“, sagte der Manager noch am Samstag auf die Frage, ob eine Trennung von Breitenreiter ein Thema sei. Die zehn Spiele ohne Sieg „geben uns allen keine Argumente. Ich sage bewusst: uns allen.“ Mit Blick auf die ähnliche Misere in der vergangene Runde unter Hoeneß, erklärte der 43-Jährige: „Es ist zu einfach, nur den einen zu nehmen. Vielleicht müssen wir hier mal größere Fragen stellen.“