Der Brand einer Flüchtlingsunterkunft in Mecklenburg-Vorpommern sorgt Mitte Oktober bundesweit für Entsetzen. Ermittler können seinerzeit nicht ausschließen, dass das Feuer aus politischen Gründen gelegt wurde. Nun könnte sich der Fall aufklären: Ein Tatverdächtiger wurde gefasst.
Nach der Brandstiftung an einer von Ukrainern bewohnten Flüchtlingsunterkunft in Groß Strömkendorf bei Wismar vor vier Wochen ist Medienberichten zufolge ein Tatverdächtiger gefasst worden. Es handele sich um einen Feuerwehrmann aus der Region, berichtete der Sender. Der Mann sei bislang nicht politisch in Erscheinung getreten. Die Ermittler prüften, ob ein Zusammenhang mit einer Serie von vorangegangenen Brandstiftungen in der Gegend besteht.
Die Staatsanwaltschaft in Schwerin will sich bislang nicht zu dem Bericht äußern. Sie will in einem Pressegespräch am Mittag die Ergebnisse der Brandursachenermittlung sowie Einzelheiten zum Stand des Ermittlungsverfahrens bekannt geben.
Die Polizei war nach dem verheerenden Feuer am 19. Oktober früh von Brandstiftung ausgegangen. Die Ermittler hatten einen politischen Hintergrund nicht ausgeschlossen, weil wenige Tage zuvor eine Hakenkreuzschmiererei auf dem Eingangsschild der Unterkunft gefunden worden war. In der Region hatte es in den Wochen zuvor aber auch eine nicht aufgeklärte Brandserie gegeben, der Strohmieten, Waldflächen und am 10. Oktober ein leerstehendes, reetgedecktes Haus in Blowatz zum Opfer gefallen waren.
Groß Strömkendorf gehört zur Gemeinde Blowatz. Das Feuer in der Gemeinde hatte das ehemalige Hotel, in dem sich die Flüchtlingsunterkunft befand, weitgehend zerstört. Die 14 Bewohner und drei Betreuer konnten sich unverletzt aus dem reetgedeckten Gebäude retten.