ABBA haben es mit ihrer Show „ABBA Voyage“ in London vorgemacht, und auch Kiss möchten noch lange Konzerte geben – nur nicht mehr in Person. Die Band absolvierte am vergangenen Samstag im New Yorker Madison Square Garden zwar eigentlich ihren letzten Auftritt, doch in abgewandelter Form soll es trotzdem weitergehen.
Gene Simmons, Paul Stanley und ihre Bandkollegen möchten künftig nicht mehr selbst auf der Bühne stehen, als digitale Avatare sollen sie jedoch weiterspielen. Damit beginne eine „neue Ära“ für die Band, wie sie in New York ankündigte.
In einem kurzen Video, das ebenso den Titel „KISS – A New Era Begins“ (dt. „Eine neue Ära beginnt“) trägt, geben die Rocker einen kurzen Einblick in die Entstehung der Avatare und zeigen erste Aufnahmen, wie das Ganze in kommenden Shows aussehen könnte. „Das Ende ist nur der Anfang“, heißt es dazu in der Beschreibung. Weitere Details, etwa ob wie für die ABBA-Avatar-Shows eine eigene Arena gebaut werden soll, gibt es bisher noch nicht.
Der 74-jährige Gene Simmons hatte bereits vor dem letzten Konzert von Kiss im „Rolling Stone“-Interview mitgeteilt: „Ich sage es hier und jetzt, meine Hand auf der Bibel. Es wird der letzte Kiss-Auftritt im Make-up.“ Zukünftige Kiss-Konzerte ohne Masken und Kostüme schloss er damit nicht aus.
Das schwedische Unternehmen Pophouse Entertainment, das auch bereits an dem ABBA-Avatar-Projekt beteiligt ist, kündigte an, dass Kiss auf diese Weise noch mehrere Dekaden für ihre Fans auftreten können. „Wir können ewig leben“, heißt es auch im Clip. „Die Band wird niemals aufhören, denn die Gruppe gehört den Fans.“ Zuständig für die Entstehung der Avatare ist Industrial Light & Magic, ein Unternehmen für visuelle Effekte, das von „Star Wars“- und „Indiana Jones“-Mastermind George Lucas gegründet wurde.
Laut einem Bericht der „Music Week“ hatte die digitale Show der ABBA-Avatare ungefähr ein Jahr nach ihrem Start eine Million Besucher begrüßt. Die Shows in London, die regelmäßig nahezu ausverkauft sind, sollen noch bis Ende 2024 laufen.