Rudi Völler hofft trotz der namhaften Konkurrenz darauf, dass Bundestrainer Julian Nagelsmann die Zukunft der deutschen Nationalmannschaft über die Heim-EM hinaus gestaltet. „Das wäre unser großer Wunsch“, sagte der Sportdirektor des Deutschen Fußball-Bundes vor dem DFB-Pokal-Halbfinale zwischen Bayer Leverkusen und Fortuna Düsseldorf zur Frage nach einer Vertragsverlängerung des heftig umworbenen Trainers bei Sky.
Völler weiß um die große Konkurrenz. „Er hat viele Anfragen“, sagte der 63-Jährige. Medienberichten zufolge soll sich Nagelsmann eine Rückkehr zum FC Bayern gut vorstellen können. Laut „Kicker“ zählt der Coach zu den Topkandidaten beim deutschen Rekordmeister. Auch der FC Liverpool und der FC Barcelona suchen für die kommende Saison neue Trainer.
Völler setzt auf den Faktor Nationalmannschaft. Diese „zu trainieren, ist etwas Besonderes“, sagte er: „Es ist die wichtigste Mannschaft in Deutschland, das hat man bei den beiden Länderspielen gemerkt, als diese Euphorie entstanden ist. Ich glaube, das gefällt ihm. Das müssen wir in Ruhe besprechen. Er kennt die Signale, dass wir gerne mit ihm weitermachen wollen.“
Schon vor den Siegen in Frankreich und gegen die Niederlande hatte der DFB durchblicken lassen, mit Nagelsmann über die EM hinaus weitermachen zu wollen. „Er kann es“, sagte Völler.
Auch Völler selbst sollte wie Nagelsmann eigentlich nur bis zum Ende der Europameisterschaft beim DFB bleiben. Längst gibt es aber den Gedanken, dass mit Völler darüber hinaus verlängert werden soll, auch Nagelsmann ist Befürworter dieser Idee. Völler gab darauf zumindest einen kleinen Hinweis. „Es gefällt mir im Moment, warten wir mal ab“, sagte er.
BVB-Chef Hans-Joachim Watzke würde Nagelsmann ebenfalls gerne weiter als Bundestrainer sehen. „Der DFB sollte jetzt versuchen, mit Julian den Vertrag zu verlängern. Und wenn es dem DFB gelingt, ihn zu verpflichten, länger, dann wäre es gut für den deutschen Fußball“, sagte der Geschäftsführer des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund im Podcast „Spielmacher – Der EM-Talk mit Sebastian Hellmann und 360Media“. Watzke ist auch Vizepräsident des Deutschen Fußball-Bundes und sagte zu den möglichen Vertragsgesprächen mit Nagelsmann: „Ich halte mich da ein bisschen raus, damit niemand sagt, ich hätte da Einfluss genommen.“