Die Bauwirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns sieht angesichts ausbleibender Aufträge in allen Bereichen die Politik in der Pflicht, die Abwärtsspirale zu stoppen.
„Schon 2023 haben wir die Krise am Bau deutlich zu spüren bekommen, konnten aber noch von alten Aufträgen zehren. Wenn ich aber die aktuellen Eingangzahlen sehe, steht uns das schlimme Ende noch bevor“, sagte Landesverbandspräsident Thomas Maync am Donnerstag in Schwerin. Er forderte mehr staatliche Investitionen in die oft marode Infrastruktur, Vereinfachungen im Baurecht und beschleunigte Genehmigungsverfahren, um die Baukonjunktur wieder anzukurbeln. Dies würden auch bestimmende Themen beim Tag der Bauwirtschaft MV am 11. April in Rostock sein, zu dem Finanzminister Heiko Geue (SPD) als Vertreter der Landesregierung erwartet werde.
Laut Statistik verzeichnete die Bauindustrie im Nordosten 2023 gegenüber 2022 mit 2,2 Milliarden Euro insgesamt ein Umsatzplus von vier Prozent. Doch sei dieser Anstieg in erster Linie auf die gestiegenen Baupreise zurückzuführen, hieß es. Preisbereinigt, also real, bleibe das Baujahr 2023 mit einem Minus von 2,6 Prozent hinter dem Vorjahr zurück. Für 2024 zeichne sich eine weiter sinkende Investitionsbereitschaft in allen Baubereichen ab, vor allem aber im Wohnungsbau. „Die Baugenehmigungen gingen um 36 Prozent zurück. Das ist erschütternd“, sagte Maync.